Beschreibung
In "Auffahrt" widmet sich Bodo Hell in seiner unnachahmlichen Art den Fakten über Heilige, deren Tun und Nichttun. Er schaut auf Brauchtum und Aberglauben, geht Legenden und Erzählungen auf die Spur. Hell folgt erfundenen und erfindet nur folgerichtige (oder doch nicht?) Fährten - es kommt auf die Perspektive (oder: den Glauben?) an. Wir finden Aufschlussreiches zu Agatha, Barbara, Florian, Nikolaus, Rosalie und Thekla; aber auch Litaneien, ein Christinen-Terzett, eine Wortbildungslehre zu Himmel und Fahrt oder eine rückläufige Annäherung an Krippe, Bettstroh und Gotteskind. Was Bodo Hell in diesen Texten treibt, ist kaum zu glauben: so verspielt und witzig sie einerseits sind, so viel enzyklopädisches Wissen aus der Kunst- und Kulturgeschichte sowie der Ikonographie versammelt er in seinen Sätzen.
Autorenportrait
Bodo Hell, 1943 in Salzburg geboren, lebt in Wien und am steirischen Dachstein, wo er eine Almwirtschaft betreut. Für sein schriftstellerisches Werk - Prosa, Theater, Texte zu Fotos, Film, Musik und bildender Kunst - erhielt er u.a. den Rauriser Literaturpreis 1972, den Erich Fried Preis 1991, den Preis der Literaturhäuser 2003, den Telekom Austria Preis in Klagenfurt 2006. Bei Droschl erschienen u.a.: "Larven Schemen Phantome" (mit Friederike Mayröcker), 1986; "666. Erzählungen", 1987; "die wirklichen Möglichkeiten" (mit Ernst Jandl, 2 Reden), 1992; "mittendrin" (mit Bildern von Hil de Gard), 1994; "Tracht : Pflicht. Lese- und Sprechtexte", 2003; "Nothelfer", 2008; "Bodo Hell Omnibus" (exemplarische Texte plus Kommentare), 2013; "Ritus und Rita", 2017.