Beschreibung
Die Studie überwindet den vermeintlichen Gegensatz von Paul Ricurs und Jacques Lacans Interpretationen der Psychoanalyse Freuds, indem sie diese auf dialektische Modelle reflexiven Selbstbewusstseins zurückführt. Beide Autoren verstehen Subjektivität als über das Andere vermittelt. Während Ricur, inspiriert durch die Dialektik Fichtes, das Ziel einer reflexiven Aneignung des Anderen durch das Selbst formuliert, verliert sich das reflexive Moment in Lacans hegelianischer Dialektik in der ekstatischen Verweisung auf Anderes. Diese dialektische Deutung ermöglicht eine neue Vergleichsperspektive auf Ricurs hermeneutische und Lacans strukturalistische Interpretation der Psychoanalyse.