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Carl Laemmle - Sein Kampf um Bürgschaften für jüdische Flüchtlinge

eBook - I am doing what my heart dictates me to do and I do it unstintingly

Erschienen am 04.10.2018
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783981844412
Sprache: Deutsch
Umfang: 61 S., 24.94 MB
Auflage: 1. Auflage 2018
E-Book
Format: EPUB
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Sandy Einstein aus Kalifornien erinnert sich: Als ich aufwuchs, sprach mein Vater kaum über seine Vergangenheit und ich hatte auch kein Interesse daran, ihn danach zu fragen. Er sagte, dass er während des nationalsozialistischen Terrorregimes in den 1930ern durch einen Produzenten in Hollywood freigekauft wurde und dass er dessen Sohn in Hebräisch unterrichtete, da er in Deutschland Hebräischlehrer und Kantor war. Mein Vater verstarb als ich 20 Jahre alt und meine Mutter als ich 37 Jahre alt war. Sie hinterließ ein handschriftliches Testament, einige Finanzunterlagen und ungefähr 40 deutschsprachige handgeschriebene Briefe meines Vaters; alles verstaut in einer Kleiderkiste. Ende 2010 28 Jahre nach dem Tod meiner Mutter beschloss ich, mehr über meine Vorfahren zu erfahren. Gerade weil ich mich in meinen jungen Jahren nicht mit meiner Familiengeschichte auseinandergesetzt hatte. Ich öffnete die Kleiderkiste und fand Briefe meines Vaters. Einer fiel mir besonders auf, denn die Adresse lautete: Herrn Karl Laemmle Karlsbad Hotel Imperial. Ich weiß nicht wie mein Vater in den Besitz des Briefes kam. Es war ein Brief, den er an den Hollywood-Produzenten Carl Laemmle geschrieben hatte. Ich habe ihn übersetzt und erfahren, dass er in dem Brief Carl Laemmle zusagte, mit ihm nach Amerika zu kommen. Durch diesen Brief war ich so fasziniert, dass ich mehr über die Geschichte meines Vaters und seiner Herkunft erfahren wollte. Ich durchsuchte das Internet, erfuhr mehr über Carl Laemmle und entdeckte einen Aufsatz von Udo Bayer mit dem Titel Laemmles List, den er 1998 für das Film History Journal geschrieben hatte. Unter anderen wurde beschrieben, dass Carl Laemmle Bürgschaften ausgestellt hatte, um deutsche Juden vor der Unterdrückung des Nazi-Regimes in den 1930ern zu retten. Nachdem ich den Aufsatz gelesen hatte, wurde mir klar, dass mein Vater einer derjenigen war, für den über Laemmles List eine Bürgschaft ausgestellt wurde. Das war die entscheidende Erkenntnis für mich.

Autorenportrait

CARL LAEMMLE (1867 - 1939)Carl Laemmle war in seinem Leben vieles: Buchhalter und Filmverleiher. Kinobetreiber und Hollywoodpionier, Gründer der Universal Film Studios und Erfinder der ersten Filmstars. Doch nicht zuletzt war er in der süddeutschen Kleinstadt Laupheim geborene Familienvater ein Mann jüdischer Herkunft, der sich Zeit seines Lebens zwei Heimatländern verbunden fühlte. In seinem Leben wird eine ganze Epoche gegenwärtig, im Design, in der Mode der Zeit - weit über die Entwicklung der amerikanischen Filmbranche hinaus....Auszug aus der Einleitung des repräsentativen Bildbandes mit Dokumenten und Geschichten" CARL LAEMMLE - Von Laupheim nach Hollywood" überarbeitete Neuauflage von 2018 ISBN 978-3-98184-444-3. UP 34,80 EUR

Leseprobe

Vorwort: Udo Bayer - CARL LAEMMLE - Sein Kampf um Bürgschaften für jüdische FlüchtlingeEine große humanitäre Tat von Carl Laemmle ist die Ausstellung von Bürgschaftserklärungen, sog.'Affidavits, für verfolgte Juden in den Jahren bis zu seinem Tode am 24.9.1939. Nach seinen eigenen Worten hat er in seinem Leben noch nie so viel Mitgefühl für eine Sache empfunden, und er hat getan, was zu tun sein herz ihm vorschrieb. Das m. W einzige publizierte zeugnis war bisher eine Äußerung des ehemaligen Geschäftsführers des Israelitischen Oberrats in Stuttgart, Wissmann, mit der Zahlenangabe von über dreihundert Bürgschaften. Die wichtigste Quelle für Dokumente in dieser Angelegenheit dürfte das Nationalarchiv in Washington sein....Bekanntlich war die Judenverfolgung im Herrschaftsbereich er Nationalsozialisten insofern singulär und mit der vielfalt heutiger Gründe für Migration und Asylgewährung kaum vergleichbar, als die Juden hier einzig und allein bereits wegen ihrer ethnischen Abkunft und völlig unabhängig von irgendwelchen handllungen verfolgt wurden; dieser Verfolgungsgrund ist bekanntlich das einzige Merkmal, das der Verfolgte prinzipiell nie abstreifen konnte. Darin lag gleichzeitig die Ausweglosigkeit ihrer Situation. Die einzige Möglichkeit, wenigstens das Lebenzu retten, bot die Auswanderung. Sie war, unter zunehmenden Schwierigkeiten sowohl durch die deutschen Behörden wie durch die Einwanderungsbeschränkungen potentieller Aufnahmeländer bis in die zweite Jahreshälfte 1941 möglich.

Inhalt

Vorworte: Sandy Einstein erinnert sich , Udo Bayer Carl Laemmle,1. Laemmle und Deutschland in den 1930er Jahren2.Die amerikanische Einwanderungspolitik3. Laemmles Briefwechsel im EinzelnenDanksagung

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