Beschreibung
Genderdebatten durchziehen auch die Literaturbranche, wo auf Sprache besonders geachtet wird. Trotzdem ist das Geschlechterverhältnis gerade hier konfliktträchtig und paradox. Es zeichnet sich durch starke Beharrungskräfte und radikale Veränderungen, Wiederholung und Differenz aus.
Die Beiträge in diesem Band widmen sich den geschlechtsbezogenen Kontinuitäten und Transformationen im literarischen Feld der letzten Jahrzehnte. Dabei liegt ein Fokus auf den Strukturen der deutschsprachigen Literaturkritik und ihrer Praxis des Wertens. Die analysierten Spielarten der Kritik mit ihren Strategien der Feminisierung und Virilisierung reichen vom »Literarischen Quartett« über Publikumszeitschriften und den Feuilletons der überregionalen Zeitungen hin zu Buch-Blogs. Daneben nehmen die Aufsätze des Bandes literarische Debatten und relevante Genres in den Blick. Nicht zuletzt finden auch Gegenstrategien etwa in Autor*innen-Inszenierungen, Werkpoetiken und in Literaturkritik und -wissenschaft Beachtung.
Autorenportrait
Peter C. Pohl studierte in Heidelberg, Bremen und Avignon und promovierte 2009 an der Universität Bremen zum Verhältnis von Romanpoetik und Geschlechterdiskurs in Robert Musils Roman "Der Mann ohne Eigenschaften". Er ist Universitätsassistent (Postdoc) an der Universität Innsbruck. Forschungsschwerpunkte: Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts, Bildungsromane, deutsch-portugiesischer Kulturtransfer, Gender und Diversity Studies.
Veronika Schuchter studierte in Innsbruck und promovierte 2012 an der Universität Innsbruck zu Opfer-, Heldinnen- und Täterinnenbildern in Literatur und Film. Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik in Innsbruck, Mitarbeiterin im Innsbrucker Zeitungsarchiv sowie freie Literaturkritikerin und Lektorin. Forschungsschwerpunkte: Literaturkritik- und Rezeptionsforschung, Gender, Gegenwarts- sowie Exilliteratur.
Sonstiges
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