Beschreibung
Der diesseitige Charakter der menschlichen Existenz treibt die deutsche Phänomenologie von Hegel bis Husserl und Heidegger an und nirgendwo ist dieser Wesenszug expliziter, phantastischer oder politischer als im Denken von Peter Sloterdijk. Durch die Beiträge von Expert_innen des Sloterdijkschen Werks aus Kanada, Frankreich, Spanien, Deutschland, den Niederlanden und den USA spielt dieser Sammelband mit den Kräften, die sich in dieser Erfahrung des Denkens auftun - bringt sie ins Spiel und überlistet sie zugleich. Auf diesem Weg wird nicht nur das Werk des Karlsruher Philosophen in seinen Maßen und Maßnahmen auf die Probe gestellt, sondern auch die zeitgenössische ontopolitische Situation des Abendlandes, die mythischen Quellen seiner Macht und die Fähigkeit, inmitten dieses Imperiums ein Gemeinsames zu benennen. Die von Érik Bordeleau und Dalie Giroux herausgegebene kritische Auseinandersetzung mit Sloterdijks Werk enthält Aufsätze von Arantzazu Saratxaga Arregi, Bernard Aspe, Émilie Bernier, Vincent Duclos, Frédéric Neyrat, Elisabeth von Samsonow, Sjoerd van Tuinen sowie ein Interview des Letzteren mit Peter Sloterdijk.
Autorenportrait
Erik Bordeleau, geb. 1978, ist außerordentlicher Professor am INRS (Montreal) sowie assoziierter Forscher am Center for Art, Business & Culture der Stockholm School of Economics, am SenseLab (Concordia University, Montreal) sowie an der Economic Space Agency (ECSA). Seine Arbeit situiert sich an der Schnittstelle von politischer Philosophie, Medien- und Finanztheorie, zeitgenössischer Kunst und cinema studies. Sie ist geprägt von einem ausgesprochenen Interesse an einem >speculative turn< und der Frage nach dem Möglichen im zeitgenössischen Denken. Zusammen mit Saloranta & De Vylder hat er >The Sphere<, eine P2P-Plattform zur Selbstorganisation in den darstellenden Künsten entwickelt. Er lebt in Berlin und Lissabon.