Beschreibung
Dass mich diese Briefe, nach Jahrzehnten, so berühren, ja erstaunen, entspringt ihrer Gegenwärtigkeit, ihrer Frische und ihrer subjektiven Genauigkeit. Sie sind frei von einer vorsätzlichen Bestimmung. Frei von Belehrungen oder sachbezogener Glättung. Sie sind voller Aussagen, die im nächsten Moment verklungen sind! (Manfred Zoller) In Rostock beginnen die beiden Berufswege von Manfred Zoller. Der bereits intensiv zeichnende und malende Medizinstudent sucht Kontakt zu Gleichgesinnten, zu Vorbildern, zu professionellen Künstler*innen. Neben dem Studieren in Hörsälen und dem emotional vorangetriebenen Bildermalen setzte bald von Rostock aus der Briefwechsel ein, der hier in einer Auswahl vorgestellt wird. Unter den 57 Vorgestellten finden sich Namen wie Dieter Goltzsche, Christine Perthen, Gerhard Kettner, Ronald Paris, Harald Metzkes, Sabine Curio, Wolfgang Leber, Manfred Butzmann, Joachim John, Inge Jastram, Hanns Schimansky und Strawalde. Ein persönlicher Austausch, der sich an den wechselnden Lebensorten fortsetzt: Von 1970 bis heute. Fünf Jahrzehnte. Begleitet von privaten Fotos, selten schönen und originellen Kartengrüßen und anderen bildnerischen Zeugnissen. Ein unabhängiges Zeitdokument einer eigenen Welt. Glückliche und dankbare, spontane und nachdenkliche Stimmen.
Autorenportrait
Manfred Zoller, geb. 1947 in Zeitz, 1969-1979 Medizinstudium und Tätigkeit im Anatomischen Institut in Rostock, Dissertation und Habilitation (1991), seit 1979 freiberuflicher Maler und Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Von 1980 bis 1983 war er Meisterschüler bei Prof. Gerhard Kettner an der HfBK Dresden. Von 1985 bis 1990 leitete er dort die Abteilung Künstleranatomie. 1993 wurde er zum Professor für Morphologie an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee berufen, wo er bis zur Emeritierung wirkte. Parallel entstand das künstlerische Werk; seine Arbeiten befinden sich in bedeutenden Museen und Privatsammlungen, Ausstellungen im In- und Ausland.