Beschreibung
Zweieinhalbtausend Familien werden am Dienstag, dem 22. Oktober 1946, in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands in einer Geheimaktion von sowjetischen Militärs aus dem Schlaf gerissen. Nur Stunden später sitzen sie im Zug mit unbekanntem Ziel. Die Väter sind Ingenieure und Techniker der Flugzeug- und Maschinenindustrie. Eine lebende Reparation - auf unbekannte Dauer. Doch die 22jährige Studentin Ida findet es gar nicht übel, das kriegszerstörte Deutschland hinter sich zu lassen: 'Warum nicht Moskau?' Der Roman basiert auf dem Tagebuch eines 'Russlandkindes', der Mutter der Autorin. Mit weiteren Stimmen von Zeitzeugen entsteht ein Kaleidoskop der fünf bis acht Jahre Russlandzeit der Kinder der verschleppten Spezialisten, die sehr unterschiedlich erlebt und bewertet werden. Gemeinsam ist allen der Bruch in der Biografie, ein Gezeichnetsein für immer.
Autorenportrait
Simone Trieder, geb. 1959 in Quedlinburg. Nach dem Studium der Sonderpädagogik in Rostock Regieassistentin an Theatern in Zwickau, Karl-Marx-Stadt und Halle. Seit 1992 freie Autorin, veröffentlichte Biografien, Bücher zur regionalen Kulturgeschichte, Features für den Funk und Erzählungen. Zuletzt 'Zelle Nr. 18' mit Lars Skowronski. Mitglied des PEN.