Beschreibung
Luise Ludwig ist 17, als sie im Sommer 1863 in der Wetterau aufbricht. Für drei Jahre ist als Tanzmädchen bei einem sogenannten Landgänger verdingt: Er zieht mit jungen Mädchen aus den verelendeten, hessischen Bauerndörfern in die Fremde, um sie zum Tanzen und Trinken zu vermieten - zunächst in Kalifornien, dann in British Columbia (heute Kanada). Denn dort, wo der Goldrausch massenhaft Männer anlockt, ist mit jungen Frauen viel Geld zu verdienen. Von einer Reise in die Neue Welt hat Luise schon lange geträumt. Doch es kommt schlimmer, als sie es sich je ausgemalt hat. Mutterseelenallein strandet sie in einem Bordell in San Francisco. Zwar gelingt ihr die Flucht ins kanadische Goldgräberland, doch bald will sie nur noch eins: zurück in die Heimat. Was sie auf ihrer abenteuerlichen Reise erlebt, was sie daraus lernt und wer ihr begegnet erzählt die Autorin historisch präzise und packend. Ihr Roman basiert auf wahren Begebenheiten, die im Nachwort detailliert dargelegt werden.
Autorenportrait
Irene Stratenwerth lebt und arbeitet als Journalistin und Buch-Autorin in Hamburg. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Neue Synagoge - Centrum Judaicum Berlin kuratierte sie mehrere historische Ausstellungen und Begleitbände. "Der Gelbe Schein. Mädchenhandel 1860 bis 1930" wurde 2012 in Berlin und Bremerhaven gezeigt und erforschte erstmals die Geschichte unzähliger junger Frauen, die aus Europa in die "Neue Welt" auswanderten. Jüngste Publikationen: "Meine abgeschminkten Jahre" (mit Stefanie Giesselbach), Piper Verlag 2017; "Marie Jalowicz: Untergetaucht. Eine junge Frau überlebt in Berlin, 1940-1945". Fischer Verlag 2014.