Beschreibung
Der lange Weg der Protagonistin Emma Wagner fängt 1944 in Marienheim/Ukraine an und verläuft weiter über Bessarabien-Rumänien-Ungarn-Polen bis nach Dresden, dann macht sie einen Knick, schlängelt sich über Polen nach Russland zurück und zieht sich von Kostroma über den Ural, West- und Ostsibirien bis hin zum Ochotkischen Meer, strebt dann gen Norden über Magadan Richtung Kolyma, das ist die rote Linie. Die grüne setzt sich erst 1956 durch, ist ruhiger, etwas kürzer und bringt die Autorin langsam, fast schrittweise zurück in den Westen, zunächst in den Ural, dann nach Moldawien, in die Nähe der Heimat ihrer Eltern, und schließlich nach Deutschland, dem Endpunkt ihrer Irrungen. Hier hat sie Wurzeln geschlagen, und ihre Wege führen sie nur noch in die vielen Urlaubsländer, aus denen sie immer wieder gerne heimkehrt.
Dieses Buch ist eine ergänzte und bearbeitete Sammelausgabe der Trilogie von "Die geraubte Kindheit", "Am anderen Ende der Welt" und "Wo ist das Land ..."
Autorenportrait
Nelli Kossko
Curriculum Vitae
Nelli Kossko wurde am 29.08.1937 in einer deutschen Kolonie am Schwarzen Meer geboren. Ihr Vater, Oskar Maser, war Deutschlehrer. 1937 war er den stalinschen Säuberungen zum Opfer gefallen. Nach Kriegsausbruch mit der Sowjetunion und dem Vormarsch der Wehrmacht wurde Nelli Kossko zusammen mit ihrer Mutter nach Deutschland ausgesiedelt, jedoch nach Kriegsende in die UdSSR zurückverschleppt. Die Familie verbannte man in den Norden des europäischen Teils Russlands und anschließend auf die Kolyma im Fernen Osten.
Erst nach Stalins Tod durfte Nelli Kossko 1956 den Verbannungsort an der Behring-Straße verlassen und konnte ein Germanistik- und Anglistikstudium an der Pädagogischen Hochschule in Swerdlowsk/Ural aufnehmen. Nach Abschluss des Studiums unterrichtete sie Deutsch und deutsche Literatur an verschiedenen Pädagogischen Hochschulen in der UdSSR.
1975 wanderte Nelli Kossko mit ihrer Familie im Zuge der Familienzusammenführung nach Deutschland aus. Hier nahm sie die Tätigkeit als Redakteurin im "Russischen Dienst" der Ost-Europa-Redaktion des Senders Deutsche Welle auf und und übte ihn fast 20 Jahre aus.
Mitte der 90er Jahre, schon im Ruhestand, gründete sie die Aussiedlerzeitung "Ost-Express" und leitete das Blatt erfolgreich mehrere Jahre lang als Herausgeberin und Chefredakteurin.
Bekannt wurde Nelli Kossko als Verfasserin von zahlreichen Radiosendungen, Berichten, Artikeln und Erzählungen in verschiedenen Zeitungen und Anthologien.
Seit vielen Jahren engagiert sie sich für eine bessere Verständigung zwischen den Deutschen aus Russland und den Einheimischen. Die Basis für ihr Engagement sind gewiss auch die Erfahrungen, die sie in der Kriegs- und Nachkriegszeit machte und die sie schriftstellerisch festgehalten hat.
Für ihr Lebenswerk hat Nelli Kossko 2008 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Und das zurecht, denn sie hat viele Jahre, ja Jahrzehnte ihres Lebens in den Dienst ihrer Landsleute gestellt, als Journalistin, Schriftstellerin, Zeitungsmacherin und Beraterin.
Inhalt
Teil I
Die geraubte Kindheit
Die Vergangenheit lässt uns nicht los
Kein Zug fährt in diese Gegend
Heute gibt es kein Frühstück
Verbannt für alle Zeiten
Die Russen haben auch einen Führer!
Hier werdet ihr auch verrecken
Alle Deutschen müssen in die Baracken
Sie sind schon komisch, diese Russen
Werde erst mal ein bisschen älter
Die "Weihnachtsverschwörung" der Verdammten
Die Fremden in unserem Dorf
Die grausame Welt der Erwachsenen
Die "Fritzen" kommen!
Mein Freund Karl Marx
Nichts als Hunger
Auf Kriegsfuß mit den Geboten
Der Wolf
Das Hochwasser
Der Hund
Mit letzter Kraft
Meine neue Freundin
Die "Liebste"
Die Reichtümer der Wildnis
Die Bürde
Soika
An die Arbeit
Neues Unheil
Mama ist wieder da
Ich führe ein Doppelleben
Du darfst nicht sterben, Mama
Wir lernen Deutsch
Die Zauberwelt des Buches
Wie alle anderen sein
Die Ächtung
Weiter in den Norden
Teil II
Am anderen Ende der Welt
Züge lassen sich nicht aufhalten
Wo gehobelt wird, da fallen auch Späne
"Zebrikowo" hieß auf Deutsch "Hoffnungstal"
In den unendlichen Weiten Russlands
Die unberührte Schönheit Sibiriens
Und ewig lebe Genosse Stalin
Wunder gibt es doch!
Der Major
Auf hoher See
Am Kältepol
Auf zu neuen Ufern?
Wenn die Spucke im Fliegen gefriert
Ein Tod, der hoffen lässt
Der Wind der Veränderungen
Der Neue
Politisch von der Wiege bis zur Bahre
Mama heiratet
Der Skandal
Wenn man den Deutschen ihren Willen lässt
Die Antwort aus Moskau
Ein echter Laubbaum und noch mehr
Zurück in die Vergangenheit
Manche sind doch gleicher
Die Hauptstadt
Träume sind Schäume
Darf ich bitten, Prinzessin?
Teil III
Wo ist das Land
Verweile doch
Lustig ist das Studentenleben
Das Tauwetter
Der Sieg der "Lyriker" über die "Physiker"
Arbeitseinsatz auf den Kartoffelfeldern
In der Nähe der ehemaligen Heimat
Emmis erstes Kind
Das Mutterglück
Habt doch Mitleid mit Sisyphus!
Das Klavier
Der Prager Frühling
Neue Horizonte
Die neue Völkerwanderung
Genau wie bei Orwell
Die Hatz
Vogelfrei
Let My People Go!
Der Glaube an die Gerechtigkeit
Persona non grata
Der Wettlauf mit der Zeit
Nachwort
ANHANG
Das große Experiment
1000 Jahre deutsche Spuren in Russland
Die "Odyssee"
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