Beschreibung
Warum neigen wir besonders in Konfliktsituationen zu einer einseitigen, verzerrten Sichtweise und nehmen als Folge den Konflikt völlig anders wahr als unser Gegenüber? Und was bedeutet das für die Praxis der Konfliktbearbeitung? Die Arbeit beantwortet diese Fragen auf Grundlage der Kognitionspsychologie, der Sozialpsychologie und der Mediationsliteratur. Der Autor erklärt zunächst anhand der Prozesse der sozialen Informationsverarbeitung, warum Menschen eine verzerrte Realität von den Konfliktbeiträgen der Beteiligten, der Geschichte und den Lösungsmöglichkeiten des Konflikts konstruieren. Als zentrales Motiv identifiziert er die Verteidigung des Selbstwertes. Ferner zeigt er auf, dass Konflikte das kognitive System eines Menschen in seiner Gesamtheit stören und einzelne Verzerrungen nur Symptome dieser Störung sind. Der Autor legt schließlich dar, auf welche Weise subjektive Konfliktrealitäten sowie kognitive Verzerrungen besonders wirksam bearbeitet werden können und gibt zudem praktische Hinweise für den Umgang mit Wahrnehmungsverzerrungen, die auf Einstellungen, Vorurteile und das Selbstkonzept der Beteiligten zurückzuführen sind.