Beschreibung
In dieser Arbeit geht es um den Vergleich von zwei unterschiedlichen Rechtssystemen: dem traditionellen Kanun bei den Albanern und dem modernen staatlichen Recht. Diese werden von Seiten zwei verschiedener Rechtsgebiete (dem zivil- und strafrechtlichen Bereich) in Albanien und im Kosovo behandelt. Das Strafrecht dient dabei dem Schutz von Rechtsgütern und kann im Kanun ebenso nach einem Ausgleich für eine Rechtsverletzung zwischen Privaten suchen (entweder Blutrache und oder Wiedergutmachung des Schadens). Hierbei werden passende Beispiele aus der Literatur, aus staatlichen Gerichten und aus Interviews mit außergerichtlichen Konfliktschlichtern und Ältesten angeführt. Des Weiteren werden die Mechanismen der außergerichtlichen Konfliktschlichtung dargestellt, wie sie in der Lebenspraxis angewandt sind, wie weit sie erfolgreich waren und ob sie es noch heutzutage sind.
Autorenportrait
Dr. Islam Qerimi, LL.M., geboren 1967 in Dumnica e Poshtme (Kosovo), schloss sein Diplomstudium der Rechtswissenschaften an der Universität von Prishtina, sein Magisterstudium der Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und sein Doktoratsstudium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien erfolgreich ab. Außerdem hat er eine Ausbildung zum Mediator und systemischen Coach am Radius Institut für Kommunikation und Konfliktmanagement Lübeck erfolgreich absolviert. Bereits während der Tätigkeit des Dozenten im Kosovo sammelte der Autor umfassende theoretische und praktische Erfahrungen im Gewohnheitsrecht der Albaner. Fasziniert vom albanischen Gewohnheitsrecht und den Kanunen hielt sich der Autor mehrmals in Albanien auf, um die Besonderheiten des Kanun als Primärquelle des albanischen Gewohnheitsrechts kennenzulernen. Seine alltägliche Wahrnehmung in der Jugendzeit mit verschiedenen Aspekten des albanischen Gewohnheitsrechts motivierte ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches näher zu widmen.