Beschreibung
Die menschliche Verwundbarkeit stellt eine unerhörte Macht dar im persönlichen und politischen, sozialen und ökonomischen, kulturellen und religiösen Leben. Wie menschliche Gemeinschaften mit dieser Vulnerabilität umgehen, ist gesellschaftlich relevant und zugleich prekär. Denn Vulnerabilität fordert zum Handeln auf. Sie setzt destruktive und kreative Kräfte frei. Die DFGForschungsstudie "Schöpfung durch Verlust Band II" liefert einen theologischen Beitrag zur interdisziplinären Vulnerabilitätsforschung. Sie führt die nach Michel de Certeau (19251986) benannte Methodik der Heterologie weiter und befragt die Gründungsnarrative des Christentums nach ihrem vulnerabilitätstheoretischen Gehalt. Wo tritt das AgencyPotential der Vulnerabilität zutage? Welche Alternative eröffnet sich zu jener gefährlichen Vulneranz, die das Vulnerabilitätsdispositiv persönlich und gesellschaftlich birgt?
Autorenportrait
Prof. Dr. Hildegund Keul, Theologin, Religionswissenschaftlerin und Germanistin, leitet seit 2018 das DFG-Forschungsprojekt "Verwundbarkeiten. Eine Heterologie der Inkarnation im Vulnerabilitätsdiskurs"; sowie zusammen mit Prof. Dr. Thomas Müller die interdisziplinäre Forschungsgruppe "Vulnerabilität, Sicherheit und Resilienz" an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Sie studierte in Trier, Jerusalem und Würzburg und habilitierte sich in Würzburg mit einer Forschungsarbeit über die Mystikerin Mechthild von Magdeburg, für die sie u. a. den Karl-Rahner-Preis für Theologische Forschung erhielt.