Beschreibung
'Vom Sein zum Leben' versteht Francois Jullien als kritisches Resümee seiner lebenslangen Beschäftigung mit dem chinesischen Denken und Sprechen. Anhand von 20 Begriffspaaren entfaltet er die Differenzen der beiden Kultur- und Denkräume: In höchst originellen Essays stellt er beispielsweise 'Kohärenz' dem 'Sinn' gegenüber, 'Beharrlichkeit' dem 'Willen', 'Zuverlässigkeit' der 'Aufrichtigkeit', 'Aufschwung' dem 'Stillstand'. Doch Jullien begnügt sich nicht, das eine Konzept mit Hilfe des anderen zu erleuchten und damit die zugehörige Kultur zu verstehen. Er geht in diesem Buch einen Schritt weiter, versucht von beiden Abstand zu nehmen und eine dritte Position zu gewinnen, die ihm ermöglicht eine eigenen philosophischen Entwurf zu entwickeln. Ein Buch für alle, die China verstehen, aber dabei nicht in Exotismus schwelgen wollen, und für alle, die die Lust am eigenen Denken nicht verloren haben.
Autorenportrait
François Jullien, 1951 in Embrun geboren, ist Philosoph und Sinologe. Nach einem Studium in Peking und Shanghai leitete er zunächst die Antenne Française in Hongkong. Nach langjähriger Tätigkeit als Direktor verschiedener Institute unterrichtet er heute als Professor an der Universität Paris VII und am Collège détudes mondiales. Jullien zählt zu den bedeutendsten Kennern Chinas. Erwin Landrichter war von 1975 bis 1977 als ausländischer Mitarbeiter im deutschen Dienst bei Radio Peking tätig und lebt heute als Übersetzer aus dem Französischen in Wien.