Beschreibung
Dass sich gesellschaftliches Zusammenleben auch anders als in Form hierarchisch aufgebauter Staaten organisieren ließe, ist für viele Mitglieder westlicher Gesellschaften kaum vorstellbar. Doch auch abgesehen von den Träumereien romantischer Utopisten gibt es heute funktionierende Gesellschaften jenseits staatlicher Einflüsse, die auf Rechtsverfahren und Problemlösungsmechanismen ohne Herrschaft basieren. Anhand empirischer Untersuchungen in nicht-hierarchischen Gesellschaften am Horn von Afrika stellt diese Studie staatliche und herrschaftsfreie Gemeinschaftsordnungen einander gegenüber und analysiert die institutionellen Elemente eines anarchischen Miteinanders, die durch Konsensfindung und ethisch basierten Integrationsmechanismen zur Stabilisierung dieser Gesellschaftsform beitragen, was auch für die westliche Welt Anregungen bietet.
Autorenportrait
Hermann Amborn, geboren 1933 in Braubach, machte zunächst eine Ausbildung als technischer Zeichner und Ingenieur. Über Umwege und nach einer längeren Reise kam er zur Ethnologie und war Professor an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Erkenntnistheorie, Diskursive Handlungsforschung, Agrarethnologie, Anthropologie der Arbeit, orale Tradition (und Geschichte) und Raum-Zeitkonzepte.
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