Beschreibung
Wozu braucht der Mensch, das aristotelische animal rationale, eigentlich Affekte? Was ermöglichen uns Emotionen wie Freude, Wut und Glück, Stimmungen wie Verzweiflung, Gereiztheit oder Euphorie oder existenzielle Gefühle wie Entfremdung und Vertrautheit, was wir nicht auch ohne sie bewerkstelligen könnten - und womöglich sogar, befreit von der anarchischen Irrationalität unserer Leidenschaften, besser? Haben Gefühle einen eigenen Erkenntniswert, zum Beispiel im Bereich des Sozialen oder des Politischen, die einem 'Animal emotionale' gegenüber einem 'bloßen' Animal rationale Vorteile verschaffen? Wie lassen sich tiefgreifende Veränderungen im emotionalen Erleben der Welt und der eigenen Verfasstheit, wie sie zum Beispiel im Zusammenhang mit psychiatrischen Störungen auftreten, beschreiben und ausgleichen oder zumindest auffangen? Können Gefühle auf dieselbe oder zumindest ähnliche Art und Weise 'unangemessen' sein, wie etwa Überzeugungen falsch sein können, oder gilt De affectibus non est disputandum? Fragen wie diese standen und stehen im Zentrum der Forschung des Philosophen und Kognitionswissenschaftlers Achim Stephan. Anlässlich seiner Emeritierung beziehen Weggefährtinnen und Weggefährten in dieser Festschrift Stellung zu den Leitfragen interdisziplinärer Emotionsforschung.
Autorenportrait
Imke von Maur, Uwe Meyer und Sven Walter lehren Philosophie im Institut für Kognitionswissenschaft der Universität Osnabrück.