Psychoanalytische Narrationen
Fallgeschichten, Novellen und Stundenprotokolle als Erkenntnisformen
Braun, Christoph / Brüggen, Wilhelm / Gehrlach, An
Erschienen am
01.09.2017
Beschreibung
Die Psychoanalyse als die Wissenschaft vom Unbewussten hat im Laufe ihrer über 100-jährigen Geschichte spezifische Erkenntnisformen entwickelt, um ihren Gegenstand zu erfassen: die hochspezifische Individualität jedes einzelnen Patienten in Form von Fallgeschichten. Wie eine erkenntnisfördernde Darstellungsweise für den wissenschaftlichen Diskurs im 21. Jahrhundert aussehen kann und was diese dann zutage zu fördern im Stande ist, erläutern die Beitragenden des Buches. Die Autorinnen und Autoren der Beiträge des Bandes nehmen die unterschiedlichen Darstellungsweisen psychoanalytischen Fallmaterials in ihren Fokus. Sie interpretieren Fallgeschichten auf je unterschiedliche Weise und aus ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Perspektive, z. B. aus sprachwissenschaftlicher und strukturaler, literaturwissenschaftlicher und philologischer, ethnologischer und epistemologischer Perspektive. Dabei fällt immer wieder auf, dass sich das Subjekt nicht einfach in Worte fassen lässt. Die verschiedenen Versuche, es dennoch zu erfassen, führen zu unterschiedlichen Weisen von Falldarstellungen oder des Umgangs mit Krankengeschichten.
Autorenportrait
Christoph Braun, Dr., Psychologe, Psychoanalytiker und Dozent am Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse (BIPP). Wilhelm Brüggen, Dr., Arzt, Psychoanalytiker, Dozent und Lehranalytiker am Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse (BIPP). Andreas Gehrlach, Dr., Kultur- und Literaturwissenschaftler am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität Berlin. Alle drei haben zusammen bei Brandes & Apsel zuletzt herausgegeben: Dialektik des Mythos. Mythen und Mythenkritik in der Freud'schen Psychoanalyse (2016).