Beschreibung
Für das Judentum ist es ausgeschlossen, Jesus als Sohn Gottes zu akzeptieren, was zu schweren Konflikten mit den Christen führte. Martin Luther glaubte jedoch, die Juden davon überzeugen zu können, daß Jesus tatsächlich der prophezeite Messias sei. Als er schließlich erkennen mußte, daß das unmöglich war, äußerte er sich verbittert über die Juden. Dennoch leitete eine frühe Schrift Luthers im 17. Jahrhundert eine historische Wende ein, die viele Juden nach Deutschland zog, aber vor allem mit der Aufklärung und der folgenden Säkularisierung öffneten sich gute Aussichten für sie. In keinem anderen Land haben Juden eine derart wichtige Position im öffentlichen und geistigen Leben eingenommen wie im kaiserzeitlichen Deutschland und in der Weimarer Republik.
Autorenportrait
Volker Herzner, Kunsthistoriker. Studium in Frankfurt/M und Wien, Postdoc-Stipendiat am Deutschen Kunsthistorischen Institut in Florenz (jetzt Max-Planck-Gesellschaft für Kunstgeschichte), hat als Professor an der Universität Karlsruhe (jetzt KIT) und dann in Landau/Pfalz an der Universität Koblenz/Landau gewirkt. Mitorganisator der Landauer Staufertagung 1997-2005 (Vertrieb Verlag für Regionalkultur). Mitherausgeber der Rezensionszeitschrift Journal für Kunstgeschichte, 1997-2007. Publikationen: zahlreiche Aufsätze zur mitteleuropäischen Kunst vom 9. bis zum 18. Jahrhundert; Buchpublikationen zu Jan van Eyck und Michelangelo. Forschungsschwerpunkte sind die Altniederländische Malerei und die Kunst der italienischen Renaissance (Giotto, Brunelleschi, Donatello). Eine Untersuchung über die Ausmalung der Decke der Sixtinischen Kapelle durch Michelangelo führte zu einer näheren Beschäftigung mit Martin Luther und dessen Verhältnis zum Judentum und fand letztendlich seinen Niederschlag in der vorliegenden Studie.
Sonstiges
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