Beschreibung
Otto von Corvin, 1812 geborener Schriftsteller und Freiheitskämpfer, ist eine der schillerndsten Figuren der Badischen Revolution, war Chef des Generalstabs der Revolutionäre in Rastatt und führte schließlich in aussichtloser Lage die Übergabeverhandlungen mit den Preußen - und wurde deshalb im Jahr 1849 von den Siegern als einziger der zum Tode verurteilten Anführer in letzter Minute begnadigt. Hat Corvin die Badische Revolution verraten, nur um seine eigene Haut zu retten? Zum ersten Mal erscheint nun eine ausführliche, spannend zu lesende und wissenschaftlich fundierte Biographie dieses Freiheitskämpfers, der bislang weniger Beachtung gefunden hat, als er verdient. Die Autorin Irmgard Stamm geht in ihrem Buch nicht nur dieser Frage nach und bewertet seine Lebensleistung neu, sondern beleuchtet darüber hinaus viele geschichtliche Hintergründe und gibt so den Lesern einen höchst interessanten, aufschlussreichen Einblick in jene Zeit. In jahrelangen Recherchen hat Irmgard Stamm dazu zahlreiche Originaldokumente - unter anderem Briefe und Notizen Corvins - ausgewertet und dabei auch die bisher nicht bekannte Prozessakte vom Standgericht Rastatt aus dem Jahr 1849 entdeckt. Ein Buch, das alle Leser in seinen Bann zieht und zudem den Historikern neue Facetten aufzeigt.
Autorenportrait
Dr. Irmgard Stamm war von 1975 bis 1987 als Diplom-Archivarin am Hessischen Staatsarchiv im Marburg und danach bis 1990 beim Landkreis Rastatt bis 1990 als Kreisarchivarin tätig. In dieser Zeit war sie unter anderem. regelmäßig an der Herausgabe des jährlichen Heimatbuches des Landkreises beteiligt. Irmgard Stamm studierte an der Philipps-Universität Marburg europäische Ethnologie und Kulturwissenschaften, Vor- und Frühgeschichte sowie der Pädagogik. An der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg folgte das Studium der osteuropäischen Geschichte, verbunden mit einem Forschungsaufenthalt in Sankt Petersburg. 1995 promovierte sie zum Thema "Leben an der Grenze". Ihre Dissertation wurde in der "Stadtgeschichtlichen Reihe Rastatt" veröffentlicht. Fragt man Irmgard Stamm zur Rastatter Geschichte, so bleibt sie keine Antwort schuldig, denn nur wenige haben sich so intensiv mit der Rastatter Kulturhistorie befasst wie sie. Irmgard Stamm ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Rastatt.
Inhalt
Inhalt
Vorwort 7
Vorwort der Autorin 10
1. Familie und Kindheit 13
2. Beruf und Berufung 18
Glänzendes, elendes Leutnantsleben 18
Als Literat in Leipzig 25
3. Das erste Leipziger Schwimmbad 30
4. Das "Corviniello" 33
5. Die Revolution von 1848 37
Paris und die Deutsche Arbeiterlegion 37
Mit Herwegh über den Rhein 49
"Alles schreit Rache" 59
Berlin im demokratischen Fieber 71
6. Die Reichsverfassungskampagne von 1849 80
Baden, die revolutionäre Braut 80
Schicksal Rastatt: "Wir warten..." 94
Ergeben auf Gnade und Ungnade 148
Der Sand von Rastatt hat ihr Blut getrunken 158
7. Das Pennsylvanische Männerzuchthaus Bruchsal 179
8. Im Exil 211
9. Amerika und die "Fortyeighters" 214
10. Zurück in Europa 219
11. Der Pfaffenspiegel und die Folgen 223
12. Auf Gnade und Ungnade
die Rache des Schriftstellers 226
13. Was bleibt? 229
Anhang
Farbbilder 232
Dokumente 237
Fundstellen und Anmerkungen 249
Literatur 263
Archive und Sammlungen 266
Dank 267
Informationen zu E-Books
Individuelle Erläuterung zu E-Books