Beschreibung
Wer nach der Bedeutung des Autismus fragt, sieht sich fast nur mit medizinisch-biologischen sowie psychologischen Erklärungsmustern konfrontiert. Die Problematik der Wahrnehmung spielt eine zentrale Rolle bei Kindern mit Autismus. Die Dinge der Welt sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken, sie einverleiben und auf sie wirken, gehören zu den Mechanismen der Wahrnehmung wie das Sammeln von Eindrücken und Erfahrungen. Die Wahrnehmung ermöglicht uns den Zugang zur Innen- und Außenwelt und verhilft zum Erkennen von sehr komplexen Zusammenhängen. Ob dieser komplexe Prozess bei Kindern mit Autismus nicht möglich ist und woran dies liegt, wird aus der Perspektive der Philosophie näher beleuchtet. Die Bedeutung von Emotionalität, Bewusstsein und Intentionalität bei der Wahrnehmung ist Bestandteil der Analyse. Zur Untersuchung dieser Fragen werden phänomenologische Reflexionsmethoden sowie persönliche Erfahrungen in der praktischen Arbeit mit betroffenen Kindern herangezogen. Diese Abhandlung verfolgt das Ziel, ein neues Verständnis des Autismus über alle Stereotype und Vorurteile hinweg zu erreichen.
Autorenportrait
Dimitrios Kalaitzidis, M. A. in Philosophie und Public Health, ist Sozialarbeiter/Sozialpädagoge und psychoanalytischer Paar-, Familien- und Sozialtherapeut. Er war als Leiter des sozialpädagogischen Trägers Sonne' GmbH in Berlin tätig; sein Schwerpunkt lag auf Entwicklungsstörungen in der frühen Kindheit. Heute ist er Lehrbeauftragter an der Universität Aalborg in Dänemark und hat bereits eine Publikation zum Thema Sprache und Gewalt veröffentlicht. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Phänomenologie, Ontologie, Kulturwissenschaft und Psychoanalyse, sowie psychoanalytische Sozialpsychologie.
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