Beschreibung
Volker Sielaff gilt als ein literarischer Solitär, der mit hoher Konzentration an seiner Poetik einer Wiederverzauberung der Welt arbeitet. Nun legt er einen Band mit Epigrammen und anderen kurzen Gedichten vor. Das Epigramm weist eine lange Tradition auf. Ursprünglich als Inschrift für eine Weihegabe, ein Kunstwerk gedacht oder einem Gedenkstein aufgeprägt, entwickelte es sich noch in der griechischen Antike zu einer sehr kurzen, prägnanten Gedichtform, die auch Gefühlen und Gedanken des jeweiligen Autors Ausdruck zu geben vermochte. Volker Sielaff greift die Form variationsreich auf und führt sie mit großer Souveränität in die Gegenwart. Manche der Texte, die in der Natur Wahrgenommenes widerspiegeln, erinnern in ihrer Leichtigkeit an Tuschezeichnungen japanischer Provenienz. Der Autor lässt eine Affinität zu japanischer Philosophie und Dichtung anklingen, die in ihrer Reduktion und gleichzeitig wirkenden Sinnlichkeit der Epigrammatik nahestehen.
Autorenportrait
Volker Sielaff, geboren 1966 in Großröhrsdorf / Oberlausitz. Er schreibt Prosa, Lyrik, Essays und Literaturkritiken. Der Deutschlandfunk charakterisierte ihn als ein literarischen Solitär, der fernab der Betriebsamkeit mit hoher Konzentration an seiner Poetik einer Wiederverzauberung der Welt arbeite. Veröffentlichungen zuletzt: "Glossar des Prinzen" (2015), "Überall Welt. Ein Journal" (2017), "Barfuß vor Penelope" (2020). Preise: 2007 Lessing-Förderpreis; 2015 Ehrengabe der Deutsche Schillerstiftung; 2023 London-Stipendium des Deutschen Literaturfonds.