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Der Flüchtling

Bod
Erschienen am 01.03.2017
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783946619376
Sprache: Deutsch
Umfang: 124
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Das Buch wurde in der Erstausgabe 1921 mit folgendem Text angekündigt: 'Stationen einer Lebensflucht, in die die Unerträglichkeit einer kapitalistisch geregelten Gesellschaft den ernsthaften Menschen hetzt, sind in dieser Prosadichtung gestaltet. Pamphlet und Idylle, Andacht und Empörung vereinen sich in der Harmonie der musikalischen Abtönung, und das Ganze ist eingerahmt von dem gleichbleibenden Refrain des stumpfsinnigen täglichen Lebens.' In der Rezension der 'Prager Presse' hieß es: 'Was George Grosz gezeichnet hat - Herrmann hat es geschrieben. Hier wurde dem Goya unserer Tage ein kongenialer Dichter, ein Karl Kraus des Romans: Den Menschen peitscht sein Zerrbild.' Der Text folgt der Erstausgabe 1921, erschienen im Verlag Gustav Kiepenheuer, Potsdam. Wir danken Klaus Völker, dem Herausgeber der Herrmann-Neiße-Gesamtausgabe von 1984, für die Überlassung und Prüfung des Textes dieser Ausgabe.

Autorenportrait

Max Herrmann-Neisse (1886-1941), geboren in der schlesischen Stadt Neisse, war ein bedeutender Schriftsteller und Lyriker. Von 1905 bis 1909 studierte er in München und Breslau Literatur- und Kunstgeschichte. 1909 ging er zurück nach Neisse, um als freier Schriftsteller zu leben. Ab 1911 erschienen Gedichte Herrmann-Neisses in der von Franz Pfemfert herausgegebenen Zeitschrift »Die Aktion« und bald darauf auch in dem von Alfred Kerr herausgegebenen »Pan«, den beiden führenden Zeitschriften der modernen Literatur. Für seinen 1914 im S. Fischer Verlag erschienenen ersten größeren Gedichtband erhielt er 1924 den Eichendorff-Preis. 1917 zog er mit seiner Frau nach Berlin, wo er in sozialistischen und anarchistischen Kreisen verkehrte. Allein 1919 erschienen vier Bücher Herrmann-Neisses, die von der Kritik und Autoren wie Else Lasker-Schüler oder Oskar Loerke begeistert aufgenommen wurden. Seinen Lebensunterhalt verdiente er hauptsächlich mit Buchbesprechungen, Theater- und Kabarettkritiken. Neben seinen Gedichten begann Herrmann-Neisse verstärkt erzählende Prosa zu schreiben. 1920 erschien der autobiographische Roman Cajetan Schaltermann. Die meisten Texte dieser Zeit sind noch stark vom Expressionismus geprägt. 1927 erhielt Herrmann-Neisse den Gerhart-Hauptmann-Preis. In den späten 1920er Jahren war Herrmann-Neisse einer der bekanntesten Berliner Literaten, wozu neben seinen Texten auch die auffällige Gestalt und Erscheinung beitrugen. Kurz nach dem Reichstagsbrand 1933 floh Herrmann-Neisse gemeinsam mit seiner Frau zunächst in die Schweiz, dann über die Niederlande und Frankreich nach London, wo er sich im September 1933 niederließ. Herrmann-Neisse gründete Ende 1933 gemeinsam mit Lion Feuchtwanger, Rudolf Olden und Ernst Toller den Exil-PEN, doch blieb er in England ansonsten weitgehend isoliert. Im April 1941 starb er in London an den Folgen eines Herzinfarkts.

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