Beschreibung
Mit einem zeitlichen Abstand von 50 Jahren hat die rumäniendeutsche Autorin Kristiane Kondrat diese Erinnerungen an ihre Kindheit im multikulturellen Banater Bergland verfasst; die Texte sind in den Neunzigerjahren entstanden und wurden nun teilweise überarbeitet. Einzelne Szenen führen über die Grenzen des tatsächlichen Geschehens hinaus in eine Dimension, die den Vorstellungen und Gefühlen des damaligen Kindes gerecht wird. Zugleich machen diese Szenen sichtbar, was sich in der Fantasie des Kindes hinter dem Alltag verbirgt. Kristiane Kondrat erzählt aus der Perspektive des Kindes und zugleich aus der sich erinnernden Erwachsenen. Sprachlich wie psychologisch brillante Erzählungen!
Autorenportrait
Kristiane Kondrat, eigentlich Aloisia Bohn, wurde 1938 in Reschitz im Banater Bergland (Rumänien) geboren. Sie stammt aus einer deutschsprachigen Familie mit sozialdemokratischer Tradition. Nach dem Studium der Germanistik und Rumänistik in Temeswar arbeitete die Autorin als Deutschlehrerin und Kulturredakteurin der Neuen Banater Zeitung. 1968 erschien ihr Gedichtband "Regenbogen" im Jugendverlag Bukarest. Seit 1973 lebt die Autorin in Deutschland. Vor der Ausreise aus Rumänien wurde sie genötigt eine "Erklärung" zu unterschreiben, dass sie weder mündlich noch schriftlich etwas sagen oder veröffentlichen würde, das "dem Ruf der Sozialistischen Republik Rumänien Schaden zufügen könnte". Dies veranlasste sie unter dem Pseudonym Kristiane Kondrat zu veröffentlichen. Kristiane Kondrat war unter anderem als freiberufliche Kulturjournalistin für die Süddeutsche Zeitung tätig. Zurzeit lebt die Autorin in Süddeutschland. 2011 wurde Kristiane Kondrat mit dem Förderpreis der Citee der Friedenskulturen (Lugano) für Lyrik ausgezeichnet, 2017 erhielt sie den Publikumspreis für Lyrik 2017 der Zeitschrift "Spiegelungen". Bei danube books erschien 2019 ihr Roman "Abstufung dreier Nuancen von Grau".