Beschreibung
Die Fotografie war lange Zeit eine Männerdomäne. Zu den Frauen, die sich in der Weimarer Republik die „Lichtbildnerei“ eroberten, gehörte Annemarie Giegold-Schilling (1907–1982). Mit 21 Jahren kam sie nach Halle, und ließ sich in der Fotoabteilung der „Meisterschule des deutschen Handwerks“ auf Burg Giebichenstein ausbilden. Ihr Lehrer war Hans Finsler (1891–1972), ein Protagonist der Neuen Sachlichkeit. 1932 wagte Giegold-Schilling den Schritt in die Selbstständigkeit und wurde zu einer viel gefragten Bildberichterstatterin für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften im mitteldeutschen Raum. Ihr Nachlass im halleschen Stadtarchiv umfasst mehr als 22.000 Negative. Mit genauem Blick für das Besondere einer Situation hielt sie den Alltag der Namenlosen fest. So auch auf ihren Ahrenshooper Fotos von 1950 bis 1970, die den Wandel des traditionellen Fischer- und Bauerndorfes zum vielbesuchten Ostseebad einfangen – mit Neugier, Witz und Liebe zu den vermeintlich „einfachen Leuten“.
Mit der Unterstützung der Saalesparkasse in Halle konnte das Buchprojekt realisiert werden.