Beschreibung
Es ist noch nicht lange her, als im japanischen Fukushima das Atomkraftwerk explodierte und die Umgebung verseuchte. Und Tschernobyl '86 ist auch nicht vergessen. Im Unterschied etwa zu den vielen Kernwaffenversuchen, die die Erde, das Wasser und die Atmosphäre vergifteten. Und ganz entschwunden scheinen die Fragen nach den Forschern, die die Mordwerkzeuge ersannen und entwickelten. Hans Müncheberg beschäftigt dieses Thema zeitlebens. Was waren das für Menschen, die in den 40er Jahren in den USA an einer Bombe bastelten, um die Naziherrschaft in Europa und auch den Krieg in Asien zu beenden? Was trieb diese Naturwissenschaftler, was motivierte sie? Und wie reagierten sie, als sie sahen, was mit ihren Entdeckungen geschah? Müncheberg moralisiert nicht, er stellt den Zusammenhang her zwischen Herkunft und Haltung, zwischen Entwicklung und Erkenntnis bei Menschen, die wegen ihrer Forschungen Pioniere genannt und mit Nobelpreisen geehrt wurden. Aber letztlich die Menschheit an den Abgrund geführt haben.
Autorenportrait
Hans Müncheberg, geboren 1929 in Templin. Mit neun Jahren verlor er bei einem Unfall das Gedächtnis. 1940 kam er auf eine 'Napola' in Potsdam, 1945 wurde er bei einem Kampfeinsatz schwer verletzt. Nach Abitur und Arbeit im Stahlwerk Riesa begann er 1949 ein Pädagogikstudium. Seit 1953 war er Dramaturg und Autor beim Deutschen Fernsehfunk. Er schrieb die Bücher für rund 30 Fernsehspiele und Filme. Mit Mitteln des Kulturfonds der DDR rettete er in den 80er Jahren verstreute Materialien aus der Anfangszeit des DDR-Fernsehens. Zudem war Müncheberg von 1955 bis 1989 als Schöffe und ehrenamtlicher Verteidiger jugendlicher Angeklagter tätig. Nach der Abwicklung des Deutschen Fernsehfunks blieb er bis zum Eintritt ins Rentenalter arbeitlos. Später war er Berliner Vorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller. Seit 2000 leitet er in Schöneiche das Archiv zur Frühgeschichte der Fernsehkunst in der DDR.