Auf jedem Schiff treibt der Klabautermann seinen Schabernack. Er hat ein grünes Gesicht und blaue Zähne, erzählen die alten, abergläubischen Seeleute. Mit Hammerschlägen warnt er die Mannschaft bei Gefahr, wenn ihn niemand sehen kann. Mit schabenden Geräuschen verabschiedet er sich von den verlorenen Seeleuten, bevor er das sinkende Schiff verlässt... Höre hier die schönen, seltsamen und manchmal haarsträubenden Erlebnisse einer neugierigen Landratte, die auszog, um sich Seebeine wachsen zu lassen: bei Frachtschifffahrt und Hochseefischerei in den stürmischen und eisigen Weiten des Nordatlantik, in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die Seefahrt noch voller Gefahren war.

Manfred S. Schulze, geboren 1942 im Spreewald, geriet bereits im Alter von 18 Jahren in die Fänge der Stasi und flüchtete kurz vor Mauerbau in den Westen. Weil ihn seit frühester Jugend das Fernweh plagte, verließen ihn die Träume von großen Abenteuern nie. Kaum hatte er seine Lehre beendet, zog es ihn dorthin, wo seine zunächst größten Träume wohnten. In der Kindheit hatte ihn die horizontlose See so sehr beeindruckt, dass er nach Hamburg reiste, um auf einem Frachtschiff anzuheuern. Staunend erlebte er das Leben von Seeleuten, die Weiten des Meeres, schwere Stürme, fremde Länder und Kontinente. Aber die Geschichten der alten Seemänner berichteten auch von viel größeren Abenteuern und tatsächlich trieb ihn sein Schicksal nach einem Jahr Frachtschifffahrt dorthin: zur Hochseefischerei im Nordatlantik...