Beschreibung
Das stinknormale Leben eines Irren. Wie sieht das wohl aus?Achtung: Fangfrage!Outen Sie sich besser nicht als "Normalo": Sie kommen bei Torsten Stoffer nicht gut dabei weg. "Normalos" sind bei ihm Systemsklaven.Und fragen Sie sich besser nicht, welches System er meint. Nämlich unseres. Das demokratische System des EU-Schlachtschiffs Deutschland. (Am Zweiten Weihnachtsfeiertag 2011 strahlte das ZWEITE die Blockbuster-Serie Das Traumschiff aus. Da hieß das Schiff übrigens Deutschland.) Alles klar auf der Andrea Doria? Das rockte Udo Lindenberg 1974. Aber nichts war klar, das war ja klar, denn die Andrea Doria, Berlusconis präpräsidiales Traumschiff, ging am 15.7.1956 auf dem Weg nach New York, als sie mit der Stockholm, einem schwedischen Traumschiff, kollidierte, titanisch unter. Das Gleiche gilt inzwischen für Berlusconi.Verwirrend?Sorry: Der ganz normale Wahnsinn.Wenn Sie aber meinen, es ist alles in Ordnung, obwohl der Kapitän Christian Wulff seine Mannschaft angelogen hat, dann schippern Sie ruhig weiter auf dem unendlichen Meer der Connections und Vorteilsannahmen und konsumieren Sie weiter die unendlichen Angebote auf Deck. Wenn Sie sich für eine Fahrt durch ein ausgeflipptes Leben über mehrere Psychiatrie-Stationen und für einen äußerst ungewöhnlichen Passagier interessieren, der zwar noch nicht an der Endstation Sehnsucht angekommen ist, aber auf dem Weg dorthin, entlassen in die Freiheit der großen Psychiatrie, dann lesen Sie dieses Buch. So einem wie Torsten Stoffer können Sie nichts vormachen. Doch, so erstaunlich Sie das jetzt ankommen mag, so einer wie er kann Ihnen ganz genau sagen, wo es lang geht, wenn Sie ankommen wollen. In der inneren Freiheit.
Autorenportrait
Torsten Stoffer zerbrach an der Lieblosigkeit seines Elternhauses. An Drogen kam er über seinen älteren Bruder. Erst war es Neugier, dann Abhängigkeit, und schließlich gewaltbereiter Exzess mit anschließender Einweisung in die Psychiatrie. Zeit genug, sein stinknormales Leben als Irrer Revue passieren zu lassen. Gut, dass er es aufgeschrieben hat, sonst wüssten wir gar nicht, dass wir Mitleidensgenossen sind. Aber wo Gefahr ist, wächst bekanntlich das Rettende auch. Torsten Stoffers lässt uns in seinem sehr nachdenklich stimmenden Buch nicht allein, sondern verhilft uns mit seinen erhellenden und aufbauenden Einsichten zur Aussicht, uns eines Tages selbst entlassen zu können, um schlicht und ergreifend glücklich zu werden.Irre, nicht?
Leseprobe
Der wichtigste Schlüsselmoment meines Lebens war die Frau, die ich im Wald fand, und von der ich schon seit meiner Kindheit wusste, dass ich sie finden würde. Sie ist bis heute für mich der Beweis, dass es das Gesetz der Anziehung wirklich gibt, heute habe ich erkannt, wie es funktioniert und wie man es für sich anwenden kann.(...)Schon als kleines Kind, mit elf oder zwölf Jahren, hatte ich die Angewohnheit, beim Autofahren fast schon apathisch die Waldränder nach einer Frau abzusuchen, die ich förmlich vor meinem inneren Auge sah. Immer wenn ich im Auto unterwegs war, sagte mir mein Instinkt, dass ich sie finden würde, und ich glaubte fest daran, dass sich eines Tages meine Vorahnung verwirklichen würde.So zogen die Jahre ins Land, und ich fuhr mit dem Auto Hunderttausende von Kilometern durch die Weltgeschichte. Derzeit arbeitete ich in unserem Familienbetrieb als Restaurator und Farbabbeizer für Möbel, Türen, Fenster und Bauelemente wie beispielsweise Treppen.Für ein Schweriner Professoren-Ehepaar, das mir außerordentlich sympathisch war, sollten wir einen hübschen alten Küchenschrank abbeizen. Um die alte Farbe zu entfernen, verwendeten wir unter anderem Tauchbäder. Obwohl die Kunden normalerweise ihre Werkstücke selbst anlieferten und wieder abholten, weil das sonst für uns viel zu zeitaufwendig war, fragten sie mich, ob ich den fertigen Küchenschrank ausnahmsweise anliefern könnte. Ich sagte gern zu, auch wenn das für unseren Betrieb nicht ökonomisch war. Meinem Vater gefiel das ganz und gar nicht, aber ich hatte nun einmal mein Wort gegeben.An dem Wochenende, mit dem ich mit meinem Vater den Küchenschrank auslieferte, war es diesig und neblig. Eine Autobahn nach Schwerin gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, die Hauptstraße war also stark befahren. Kurz vor Schwerin fuhren wir an einem längeren Waldstück vorbei, und ich starrte mal wieder in den Wald. "Halt sofort an!", schrie ich meinen Vater an, der erschrocken voll in die Eisen stieg. Ich sprang aus dem Transporter, und sofort erhob sich ein mörderisches Hupkonzert, weil wir die Straße verstopften. Mein Vater fuhr, soweit er konnte, rechts ran, und ich lief in den laubbedeckten Wald, in dem überall abgesägte Bäume rumlagen, aber ich war mir sicher, dass ich in diesem speziellen Waldstück einen reglos liegenden Menschen gesehen hatte. Doch sosehr ich mich auch umschaute: Nirgends lag ein regloser Mensch. Plötzlich wurde ich aus den Augenwinkeln auf einen dampfenden Atem aufmerks
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