Beschreibung
Als Sebastian in eine neue Stadt kommt, findet er schnell Freunde: Phillip, Max und Ina. Ebenso schnell nimmt er aber auch deren Vorurteile an, vor allem gegen den Außenseiter Rolf. Auf Anraten der drei hält sich Sebastian von ihm fern. Erst als Rolf ihm bei einer Klassenarbeit überraschend aus der Klemme hilft, beschließt Sebastian, selbst herauszubekommen, was an den Gerüchten über Rolf dran ist. Und nachdem er Rolfs Geheimnis entdeckt hat, muss Sebastian erkennen, dass Rolf mehr Mut hat als alle anderen zusammen.Nun gilt es, dies den anderen klar zu machen. Nach einer spektakulären Aktion sehen Sebastians Freunde schließlich manche Dinge mit ganz anderen Augen.Ein Buch über Zivilcourage und Toleranz.
Autorenportrait
Stefan Gemmel, geboren 1970, lebt in Lehmen an der Mosel und ist Mitglied des Internationalen P.E.N. Mit über 30 Veröffentlichungen in 16 Sprachen ist er der meistübersetzte Schriftsteller in Rheinland-Pfalz.Vor allem ist er durch seine außergewöhnlichenLese-Veranstaltungen und Workshops bekanntgeworden. Hierfür und für sein ehrenamtlichesEngagement in der Jugend- Nachwuchsförderung erhielt er bereits mehrere Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 2007. Im Jahr 2011 wurde er vom deutschen Buchhandel zum "Lesekünstler des Jahres" gewählt.Mehr Infos: www.stefan-gemmel.de
Leseprobe
"Guckt mal, dahinten geht Rolf", rief Phillip und zeigte auf einen Jungen auf der anderen Straßenseite."Jaja", antwortete Ina ohne aufzusehen."Na und?", sagte Max. "Ist das auch schon was Besonderes?""Wieso, wer ist denn das?", fragte ich.Ich war noch neu in dieser Stadt. Vor zwei Wochen war ich mit meinen Eltern aus einem kleinen Dorf hierher gezogen, weil mein Vater eine neue Arbeitsstelle gefunden hatte. Ina wohnte in demselben Haus wie wir. Eigentlich hieß sie Marina, aber so nannte sie hier niemand.Durch sie hatte ich Phillip und Max kennen gelernt. Wir trafen uns jeden Nachmittag vor dem Stadtkino und vertrieben uns dort die Zeit.An diesem Tag saßen wir auf den Bänken vor den Filmplakaten und tauschten Sammelkarten aus."Ach, Rolf ist nur so 'n Spinner aus unserer Klasse", antwortete Phillip."Der hat sie nicht mehr alle", ergänzte Max und Ina meinte: "Der stinkt sogar manchmal.""Wieso denn?", wollte ich wissen."Na, weil der sie nicht mehr alle hat!", wiederholte Max."Den wirst du schon noch kennen lernen", hakte Phillip ein, "wenn du erst zu uns in die Schule kommst."In einer Woche war Schulanfang und ich würde zusammen mit Phillip, Max und Ina in die siebte Klasse gehen."Haben wir kein anderes Thema?", murrte Ina und mischte die Karten neu."Soll ich ihn fragen, ob er mitspielen möchte?", schlug ich vor.Max fauchte mich an: "Spinnst du?""Mit dem spielt hier niemand", sagte Phillip. "Der ist für jeden tabu.""Warum denn?""Mann, musst du so viel fragen?", rief Max är-gerlich. "Also gut, pass auf, ich erklär's dir: Mit solchen Typen redet man nicht, o.k.? Am besten, du beachtest Rolf gar nicht, denn wenn du hier in der Stadt gute Freunde haben willst, dann halte dich besser von ihm fern!""Ach, so ist das", antwortete ich verwundert."Genau so", sagte Max. "Und jetzt spiel endlich weiter!"Ich sah in meine Karten und hatte Rolf bald vergessen.
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