Beschreibung
Einige Türen gehen einfach zu. Das sind die Buchstaben. Ich musste unbedingt zu den Schafen hin, musste ihre Wärme wiederspüren, verlangte inbrünstig nach ihnen, ihre beinahe menschlichen Stimmen überall in meinem Ohr auf freiem Feld. Und der Schäfer sagte: Hops! Wieso hattest du denn nichts gesagt? Als du in deinem Gemäuer Hirt auf Herd zu reimen dachtest. Und es nicht fassen könnend, immer weiter ziehen zu müssen und dabei nicht im Geringsten fremd zu sein. Und mit dieser Farbe wollen Sie da reingehen? Hast du gesehen, den Schmerz vorbeigegangen? Ja, ich hab den Schmerz vorbeigehen sehen. Er zog vor meinen Augen vorüber, mit wohltuender Musik, Bestiales begleitend. Musik ist kein Träger von Moral. - Und mit den Steinen will ich auch nicht sprechen. Sondern mit dir. Und damit bist jetzt nicht du gemeint. Stereoboxen. Ja, Stereoboxen. Ich liebe den Garten des Glücks. Die Sprache hat gar nichts angerichtet. Fast in eine Negierung des eigenen Körpers. Ist das hinein oder hinaus? Mathias Traxler
Autorenportrait
Mathias Traxler, geboren 1973 in Basel, lebt als freier Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. Sein Band "You're welcome" erschien 2011 bei kookbooks. Regelmäßige Veröffentlichungen in Zeitschriften, zuletzt in IDIOME. Hefte für Neue Prosa und Der Greif, sowie in Anthologien, unter anderem in "Moderne Poesie in der Schweiz", Limmat 2013. 2015 wurde Mathias Traxler für den Übersetzungsband "Angriff der schwierigen Gedichte" von Charles Bernstein - luxbooks 2014, gemeinsam mit Tobias Amslinger, Léonce W. Lupette und Norbert Lange - mit dem Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie ausgezeichnet. Besondere Bedeutung in seinem Schaffen haben seine Lesungen, welche improvisatorisch-interpretative Elemente integrieren, die ihrerseits wieder Eingang in seine Schreibarbeit finden.