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Auf dass wir klug werden

eBook - Das Leben der Herzogin Elisabeth zu Sachsen

Erschienen am 07.03.2013, Auflage: 1/2013
CHF 15,50
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783937013084
Sprache: Deutsch
Umfang: 520 S.
Format (T/L/B): 3.7 x 21.1 x 15 cm
E-Book
Format: PDF
DRM: Adobe DRM

Beschreibung

"Ich nehm kein Blatt vor den Mund!"Die Sprache der Herzogin Elisabeth von Sachsen ist deutlich und herzerfrischend, doch die Briefe, die für uns heute so spannend und unterhaltsam zu lesen sind, haben die fleißige Schreiberin damals oft in ernsthafte Gefahr gebracht. Dresden im Jahre 1526: In einer Zeit, in der allein der Besitz reformatorischer Schriften unter Strafe steht, bekennt sich die junge Herzogin Elisabeth immer offener zu Luther und schafft sich erbitterte Feinde am Hof ihres streng katholischen Schwiegervaters, Herzog Georg zu Sachsen. Mit unzähligen Briefen versucht Elisabeth, den Frieden zwischen ihrem Schwiegervater und ihrem protestantischen Bruder, Landgraf Philipp von Hessen, zu wahren, doch dies wird ihr als Spionage ausgelegt und sie verliert die Gunst Herzog Georgs.Als Elisabeths Widersacher ihr Ehebruch unterstellen, fällt sie vollends in Ungnade, und Herzog Georg droht sogar, sie einmauern zu lassen... Dieser Roman ist ein Plädoyer für religiöse Toleranz, das auch heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Die Autorin schildert ein bewegtes Frauenleben in einer Zeit voller Gegensätze und Abgründe, wobei sie immer den großen Kontext deutscher Geschichte im Blick behält.

Autorenportrait

Anja Zimmer, geboren 1968 in Lich/ Hessen, studierte Germanistik und Theologie. Heute lebt sie in der Nähe von Köln und ist auf Mittelaltermärkten und Lesungen in ganz Deutschland unterwegs.

Leseprobe

Meißen im Mai 1526"Euer Gnaden! Euer Gnaden!"Der Angesprochene - Herzog Georg von Sachsen - sah schon wieder Ärger auf sich zukommen. Kein Zweifel, die Hofmeisterin war aufgebracht. Aufgebracht war gar kein Ausdruck. Sie war offensichtlich in höchstem Maße empört. Die Hofgesellschaft hatte sich von Dresden in dieses wunderschöne Schloss mit seinem weitläufigen Garten begeben, um den blühenden Mai zu genießen. Die Sonne schien, von überall her dufteten Blumen und Obstbäume, doch dieses idyllische Bild wurde nun empfindlich gestört von der Hofmeisterin, die mit wehenden Gewändern auf dem Gartenweg heranrauschte. Bei genauerem Hinsehen konnte man sogar erkennen, dass sie Staub aufwirbelte. Sie musste vollkommen außer sich sein, denn sonst hätte diese Frau, die der Herzog zur Erziehung seiner Schwiegertochter Elisabeth eingesetzt hatte, nicht selbst allen Anstand außer Acht gelassen und ihn schon von weitem angerufen. Was mochte Elisabeth nun wieder angestellt haben? Herzog Georg war gespannt, ob diese Hofmeisterin ihn auch gleich bitten würde, die schwere Bürde, die er ihr in Form seiner kleinen, dünnen Schwiegertochter zugemutet hatte, wieder von ihr zu nehmen. Irgendwann hatte er aufgehört zu zählen, wie viele Hofmeisterinnen Elisabeth schon verschlissen hatte. Elisabeth war ungewöhnlich. In vielerlei Hinsicht. Sie war ungewöhnlich klug, selbstbewusst, stark und frei. Ihr Bruder Philipp hatte ihr Dinge beigebracht, die man bei wohlerzogenen Mädchen nicht vermuten durfte. Elisabeth konnte Steine übers Wasser springen lassen, was an sich noch harmlos war. Sie konnte aber auch Hofmeisterinnen zu Tode erschrecken, indem sie gellend auf ihren Fingern pfiff. Darüber hinaus musste sie außer ihrem Bruder noch andere Lehrmeister gehabt haben, denn sie gab bisweilen höchst unfeine Sprüche zum Besten, die sie als "alte hessische Weisheiten" deklarierte. Damit nicht genug, konnte sie auch fluchen, als habe sie drei Heere zu führen, wie irgendeine Hofmeisterin sich ausgedrückt hatte.

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