Beschreibung
Eine jüdische Gemeinde im mittelalterlichen Grimma (Jüdengasse) ist wohl wie auch anderwärts Mitte des 14. Jahrhunderts der „Volkswuth“ zum Opfer gefallen. Erst seit dem 19. Jahrhundert wurden erneut jüdische Familien und Unternehmer in der Muldestadt ansässig, als fraglos bedeutendster unter ihnen der Journalist und Verleger Dr. Carl Ferdinand Philippi, ein Enkel des aus Schlesien nach Leipzig gekommenen kurfürstlichen „Schutzjuden“ und Messesteuer-Einnehmers Herz Loeb Levi. Im Jahre 1933 sind es an die drei Dutzend Juden, Erwachsene wie Kinder, die wieder in Grimma leben. Wer weiß heute noch etwas von ihnen und ihren Schicksalen?
Die vorliegenden Texte schließen Lücken der Grimmaer Stadtgeschichte. Was dazu – 60 und 70 Jahre nach den im deutschen Namen verübten Naziverbrechen – ermittelt werden konnte, wie sich wieder ein Bild in den Rahmen fügt, wie letzte Überlebende, Kinder und Anverwandte ehemaliger jüdischer Mitbürger, heute in aller Welt verstreut, das historische Geflecht mit rekonstruieren halfen, das ist ebenso staunenswert, wie es Mut macht