Beschreibung
Der vierte Band bietet zum ersten Mal eine ausführliche, sowohl ideen- als auch personenorientierte Darstellung der aus der Kathedralschule hervorgegangenen Strömung der 'Schule von Chartres', die zu den wesentlichen Quellen einer einzigartigen kulturellen Hochblüte des europäischen Mittelalters gehört. Ausgangspunkt hierfür ist die geistesgeschichtliche Sonderstellung von Chartres, die sich bis in vorchristliche Zeiten zurückverfolgen läßt und sich unter Bischof Fulbert um die Jahrtausendwende in einem folgenreichen Zusammenfluß mehrerer kultureller Strömungen bekundet, der Begegnung arabischer Naturwissenschaft mit ursprünglich keltischer Naturverehrung vor dem Hintergrund eines spirituell motivierten Christentums. Die Darstellung der charismatischen Lehrerpersönlichkeiten der Schule von Chartres, von Bernhard von Chartres über Thierry, Bernardus Silvestris bis hin zu Johannes von Salisbury und Alanus ab Insulis gibt erstmals ein differenziertes Bild der Schule, in dem sich die Herausarbeitung der Individualität des jeweiligen Lehrers die Waage hält mit den die verschiedenen Persönlichkeiten verbindenden Interessen. Ein abschließender Ausblick zeigt das Fortwirken und Wiederauftauchen von Chartreser Intentionen in der europäischen Geistesgeschichte.
Autorenportrait
Dr. phil. Roland Halfen, geb. 1958. Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Archäologie in Freiburg und München. Promotion (Kunstgeschichte und Philosophie) an der Universität Witten-Herdecke. Mehrjährige Tätigkeit als Assistent von Prof. Franco Volpi (Padua) am dortigen Lehrstuhl für Philosophie. Mitautor und redaktionell verantwortliche Mitarbeit bei der Herausgabe des "Großen Werklexikons der Philosophie".