Beschreibung
Lange Zeit waren die sprachwissenschaftlichen Arbeiten der ostdeutschen Romanistik in der Bundesrepublik Deutschland kaum bekannt. Hinzu kommt, dass viele von ihnen in schwer zugänglichen Universitätsreihen erschienen sind. Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten erschien eine systematische bibliographische Aufarbeitung der Veröffentlichungen der ostdeutschen Romanistik dringend geboten.
Die nun vorliegende Bibliographie zur romanischen Sprachwissenschaft in der DDR (1949-1999) erfasst alle von deutschen Romanistinnen und Romanisten in dem genannten Zeitraum publizierten Aufsätze und Buchveröffentlichungen (Sammelbände, Kongressakten und Monographien), die mindestens vier Druckseiten umfassen. Bei den Autorinnen und Autoren ist jeweils der frühere und/oder jetzige Wirkungsort vermerkt; bei Dissertationen wird darüber hinaus auch der Name des wissenschaftlichen Betreuers angegeben.
Die Bibliographie ist in folgende Kapitel gegliedert: 1. Romanische Sprachwissenschaft, 2. Französisch, 3. Spanisch, 4. Katalanisch, 5. Galicisch, 6. Portugiesisch, 7. Rumänisch, 8. Italienisch und 9. Romanische Kreolsprachen. Eine Siglenliste und ein Personenregister schließen den Band ab.
Die wissenschaftlichen Schwerpunkte der romanistischen Forschung in der DDR lassen sich anhand der Bibliographie gut erkennen. Während beispielsweise Arbeiten zur italienischen Sprachwissenschaft kaum vertreten sind, belegen die zahlreichen Aufsätze zum Rumänischen, Portugiesischen und zu den romanischen Kreolsprachen die intensive Beschäftigung, die einerseits durch die politische Hinwendung zu den entsprechenden Staaten bedingt war, aber auch durch Wissenschaftstraditionen zu begründen ist. Da die Bibliographie auch über die Forschungsschwerpunkte der einzelnen Universitäten und der ehemaligen Akademie der Wissenschaften informiert, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur jüngeren Forschungsgeschichte der romanistischen Linguistik in Deutschland.