Beschreibung
Das oberschlesische Industriegebiet, mit seinen Hüttenwerken und Kohlezechen auch als "Ruhrrevier des Ostens" bezeichnet, ist der Handlungsraum dieses Romans. Als gebürtiger Oberschlesier und durch seine wirtschaftsjournalistische Tätigkeit verfügte Jung über detailreiche Kenntnisse der Sozial- und Wirtschaftsverhältnisse sowie über die Mentalität der Bevölkerung. Als Gegenstück zur nationalistisch eingefärbten Literatur schafft Jung- montagetechnisch - ein bizarres Panorama der gesellschaftlichen Krise nach dem 1. Weltkrieg. Elemente der Reportage sowie nüchterne Analysen durchsetzen den Roman; so seziert Jung die verschiedenen Schichten des Konflikts und legt einen Querschnitt durch das Bewusstsein.
Autorenportrait
Franz Jung, 1888 in Neiße, Oberschlesien, geboren. Börsenjournalist, Bohémien, Expressionist, Wirtschaftsanalytiker und revolutionärer Aktivist. Mitarbeiter der Aktion von Franz Pfemfert und des Malik-Verlags; Autor von expressionistischen und sozialkritischen Romanen und Erzählungen, schreibt für Piscator Theaterstücke. Mitinitiator der Dada-Bewegung, Teilnahme an den revolutionären Kämpfen nach 1918 und an der Entführung eines Schiffes nach Rußland. In der frühen Sowjetunion als Organisator der Hungerhilfe sowie im Wirtschaftssektor tätig. Nach 1933 von den Nazis verhaftet, illegale Tätigkeit in Genf, Wien und Budapest. 1944 Flucht nach Italien. 1947 Emigration in die USA, arbeitet in New York und San Francisco als Wirtschaftsjournalist. Ende der fünfziger Jahre Rückkehr nach Europa. 1961 erscheint erstmalig seine Autobiographie. Jung stirbt 1963 in Stuttgart.