Beschreibung
Ruth und ihr Mann Markus reisen 1984 als Brigadisten nach Nicaragua. Überzeugt von den Idealen der Revolution, setzt sich das Paar unermüdlich für soziale Gerechtigkeit ein. Unter schwierigsten Bedingungen versuchen sie mitzuhelfen, ein neues Nicaragua aufzubauen. Doch die politische Lage spitzt sich laufend zu und wird durch die Attentate der Contras für alle Beteiligten lebensgefährlich. Dreißig Jahre später erfahren Ruths Töchter Alma und Judith vom Einsatz ihrer Eltern. Sie begeben sich als Touristinnen auf Spurensuche nach Nicaragua, in der Hoffnung, Antworten auf neu aufgeworfene Fragen zu finden. Doch plötzlich tun sich ungeahnte Abgründe auf, und Gewissheiten geraten ins Schwanken. Regula Portillo schildert in ihrem Roman packend, welche Konflikte Ruth und Markus durchstehen müssen beim Versuch, ihre Ideale Realität werden zu lassen. Die drängenden Fragen, mit denen sich Alma und Judith Jahre später konfrontiert sehen, verlangen nach einer neuen Auseinandersetzung mit den Eltern und zeigen auf, wie wenig wir oftmals von den Menschen wissen, die uns am nächsten stehen. Portillo verwebt geschickt die beiden Erzählebenen und lässt die Höhen und Tiefen des politischen Engagements, aus der Sicht von Ruth erzählt, auf die unbedarften Reiseeindrücke und quälenden Zweifel ihrer Töchter prallen.
Autorenportrait
Regula Portillo, geboren 1979, wuchs im Kanton Solothurn auf, studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Fribourg und Buch- und Medienpraxis an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie lebte und arbeitete mehrere Jahre in Norwegen, Nicaragua und Mexiko. 2013 erhielt sie vom Kantonalen Kuratoriums Solothurn den Förderpreis Literatur zugesprochen, und 2014/2016 wurde wie für ein Double-Mentorat von Migros-Kulturprozent ausgewählt. Seit 2011 lebt sie mit ihrer Familie in Frankfurt am Main und arbeitet als freie Texterin.