Beschreibung
Dieser Band beleuchtet das frühchristliche Denken in Bezug auf die Bereiche «Staat» und Kirche und versammelt eine Auswahl kurz kommentierter Texte (lateinische, griechische, hebräische Quellen und deren deutsche Übersetzung) von prägendem Einfluss. Es handelt sich dabei um Texte aus der Bibel (Altes und Neues Testament), dem Frühjudentum, der klassisch-griechischen (Plato, Aristoteles, Isokrates), der hellenistischen (Plutarch) und der römischen Philosophie (Cicero). Der Begriff «Staat» wurde zwar erst in der Frühen Neuzeit gebildet; gleichwohl beschreibt die gewählte Titelformulierung aus heutiger Sicht die Thematik der Textsammlung am verständlichsten. Vorgestellt werden Texte zum Königtum im Alten Testament, zur Einstellung des antiken Judentums zur politischen Macht, zur politischen Theorie der griechischen Klassik und des Hellenismus, zu Ciceros Staatsauffassung, zum Gebet für die Obrigkeit im Frühchristentum und seinem theologischen Hintergrund, zu Kirche und Kaiser von Tertullian bis Johannes Chrysostomus, zu den beiden civitates bei Augustin, zur gelasianischen «Zwei-Gewalten»-Lehre und ihren byzantinischen Entsprechungen (bis hin zu Photios, 9. Jh., und seiner Konzeption des Verhältnisses von Kaiser und Patriarch in Byzanz).
Autorenportrait
Der Autor: Adolf Martin Ritter, geboren 1933, studierte Evangelische Theologie in Marburg, Heidelberg, Göttingen und Athen. Ordination zum Pfarrdienst in der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck. Promotion zum Dr. theol. in Heidelberg, Habilitation im Fach Kirchengeschichte in Göttingen; Dozentur und Professur ebenda; 1978-1981 Prof. für Kirchengeschichte in Marburg; seit 1981 Ordinarius für Historische Theologie (Patristik) in Heidelberg; seit Ende März 1999 emeritiert. 1983-1991 Präsident der Association internationale des études patristiques; seit 1996 Präsident der Patristischen Kommission der Deutschen Akademien der Wissenschaften. Dr. h.c. Klausenburg (Cluj-Napoca)/Rumänien (2000); Dr. h.c. Großwardein (Oradea)/Rumänien (2002).