Eine Auswahl von Briefen von Jeremias Gotthelf (Albert Bitzius) ist hier erstmals für ein breiteres Lesepublikum zugänglich (bisher waren die Texte nur in der längst vergriffenen Gesamtausgabe in Frakturschrift zu finden). Die Auswahl konzentriert sich erstens auf Briefe, die dem Leser Gotthelf als Mensch und Zeitgenossen näher bringen. Zweitens bringt sie Briefe, welche seine Arbeit als Schriftsteller reflektieren und die Entstehung seiner Werke beleuchten. Zum dritten sind es Briefe, wo Gotthelf Grundlegendes und Zeitloses zu Politik, Religion, Bildung, Gesellschaft und Lebenskunst schreibt. Brieftitel des Herausgebers und herausgehobene Zitate regen zu einer spontanen, nichtlinearen Lektüre an. Dank einem Register lassen sich die Briefe finden, in der Gotthelf sich zur Entstehung eines bestimmten Werks äussert. Das Buch kann so auch wertvolle Dienste für alle leisten, die sich in der Lehre oder als Medienschaffende mit Gotthelf befassen. Insgesamt eine Lektüre, die Gotthelf ganz neu und frisch erleben lässt, zumal in den kurzen Texten die ironische, humoristische Seite dieses grossen Epikers besonders zum Tragen kommt.