Beschreibung
»Es grünt, die Sprache knospt, Dieter Zwickys Vroeling ist da. Dieses verschwenderisch kurze Buch führt von Polen quer durch Leib und Leben, reich an Schauplätzen, reich an Tönen, reich an Figuren der Seltsamkeit. Im Coiffeursalon Jeanrichard kommen betagte Damen unter die Haube, an den Olympischen Spielen von Melbourne knickt das Sprungbein eines Steepleläufers ein, außerhalb von Zabriskie kommt das Flüsschen Hrawjie sich und der Welt abhanden, während die Erzählerin an einem großen Gusseisenofen horcht. Sie, die Mutter, berichtet. Berichtet, wie es hätte sein können im polnischen Damals, in der helvetischen Etappe, im Outback eines gelebten Lebens. Zwerchfellein und -aus geht der Witz. Darunter führt der Grundwasserstrom der Sprache buntes Geschiebe, und die Rückschau auf ein Leben gerät zur mächtigen Auswärtsbewegung. Die Hrawjie, wie Sprachflüsse überhaupt, fließt ins Unbegangene. Zwicky lesen heißt durchs Mikroskop schauen und Landschaften sehen, mit Schleifwerken, Ameisenstraßen und Sickergewässern. Mit neuen Tier- und Pflanzenarten. Es grünt, Dieter Zwickys Vroeling ist da.« Michel Mettler
Autorenportrait
Dieter Zwicky, Jahrgang 1957, lebt in Uster. Er hat Theologie studiert und arbeitet als Korrektor. Seit 2002 hat er mehrere viel beachtete Bücher veröffentlicht, zuletzt bei pudelundpinscher Hihi Mein argentinischer Vater und Los Alamos ist winzig. Für sein Schaffen hat Dieter Zwicky zahlreiche Preise und Stipendien erhalten: für Los Alamos ist winzig 2016 beim Klagenfurter Wettlesen den Kelag-Preis und 2020 einen Anerkennungsbeitrag des Kantons Zürich, für Vroeling 2021 ein Werkstipendium der Landis& Gyr Stiftung, um nur die jüngsten Beispiele zu nennen.