Beschreibung
Onkel Flores ist Schneider von Beruf und es gibt keinen besseren in der kleinen Stadt am Ufer des São Francisco. Sein Neffe Edinho verbringt viel Zeit bei ihm in der Werkstatt. Während des Zuschneidens und Nähens erzählt Onkel Flores gerne von früher - von jener Zeit, als Pinbauê noch ein Dorf war, die Fischer am Ende des Tages volle Netze hatten und die Frauen die Wäsche im klaren Wasser wuschen. Damals nähte Onkel Flores bunte Karnevalskostüme und schöne Sonntagskleider, heute sind es graue Arbeitsanzüge. Fast alle Bewohner arbeiten nun in der großen Fabrik und Pinbauê ist grau geworden. Als der Fabrikbesitzer beschließt, die Arbeitsanzüge im Ausland zu bestellen, bleiben die Aufträge für Onkel Flores aus. Doch dann hat Edinho eine zündende Idee, die Onkel Flores wieder zu Arbeit verhilft Bald schon stehen die Menschen bei Onkel Flores Schlange. Und das ist nicht die einzige Veränderung in Pinbauê! Manchmal braucht es wenig, um einen Wandel auszulösen.
Autorenportrait
Eymard Toledo wurde in Belo Horizonte, der viertgrößten Stadt Brasiliens, geboren. Ihrer Mutter half sie beim Annähen der Knöpfe für die Schlafanzüge, die teure Nähmaschine durfte sie aber nicht benutzen. Mit ihrem Vater und ihrem jüngsten Bruder ging sie in den Ferien am Rio São Francisco angeln. Stets brachten sie viele Fische nach Hause, einige waren schwerer als die Kinder selbst. Mit 25 reiste Eymard Toledo durch Europa und entschloss sich für ein Studium in Produktdesign an der Hochschule der Künste in Berlin. Heute lebt mit ihrer Familie in Mainz und arbeitet als freie Grafikerin und Illustratorin. Einmal im Jahr fahren sie alle nach Brasilien. Die Söhne waren auch schon beim Angeln am São Francisco dabei. Zur großen Enttäuschung der Familie gab esaber kaum einen Fisch am Haken.