Beschreibung
Dorfgeschichte, Hausstrukturen und Fundmaterial
1975 entdeckten Sporttaucher am Nordufer des Greifensees haufenweise Keramik und lösten damit eine umfangreiche Grabung aus. In über 10 000 Tauchstunden wurden auf 3400 Quadratmetern die Grundstrukturen eines spätbronzezeitlichen Dorfs mit 24 Häusern, einem Zaun und einem igelartigen Annäherungshindernis freigelegt. Der gute Zustand der Bauhölzer erlaubte präzise dendrochronologische Datierungen, sodass die 1051 v.Chr. einsetzende Baugeschichte nachgezeichnet und die Konstruktionsweise bis ins Detail beobachtet werden konnte.
Charakteristisches Baumerkmal der Gebäude ist ein in Blockbauweise, gefügter Rahmen, der auf Schwellen auf dem Seegrund ruhte. Darauf lag eine Plattform, die den Wohnraum trug und auf Pfählen gestützt über diesen Rahmen hinausragte. Die Wände wurden aus Ruten geflochten und mit Lehm verstrichen oder aus Brettern gefügt. Die Vielfalt des Keramikgeschirrs reicht von einfachen, grossen Vorratsgefässen bis zu aufwändig verzierten Töpfen und Schalen. Die Taucher bargen aber auch Webgewichte und Spinnwirtel aus Ton sowie Werkzeuge, Nadeln und Angelhaken aus Bronze und verkohlte Vorräte von Wildäpfeln und Getreide. Etwa zehn Jahre nach Baubeginn wurde die Siedlung durch einen Brand zerstört und nicht mehr aufgebaut.
Autoren: Beat Eberschweiler, Peter Riethmann, Ulrich Ruoff. Mit Beiträgen von M. Veszeli und H. Hüster-Plogmann.
Monographien der Kantonsarchäologie Zürich 38 (2007)
Zwei Bände, Begleitmappe und Schuber
Band 1 Text, 292 Seiten, 376 Abbildungen
Band 2 Katalog, Tafeln, Holzliste, 168 Seiten, 112 Tafeln
Format 210 x 297 mm, gebunden, laminiert