Beschreibung
Der Golem ist eine Figur der jüdischen Literatur und Mystik, die eng mit Prag verbunden ist: Eine der fantasievollsten Legenden der Stadt. Zudem gibt es auch polnische und deutsche Varianten - in der Tat handelt es sich um eine Faustsche Geschichte über das Ausloten menschlicher Grenzen von allgemeiner Gültigkeit. Der Prager Schriftsteller Marek Toman interpretiert eine Erzählung über den Golem von Gustav Meyrink aus der Perspektive des 14-jährigen Jakub, einem Schüler eines weisen Rabbiners. Er soll dessen Tochter Lea in Prag heiraten, will sich aber vor dieser arrangierten Ehe drücken, weil er sich bereits in die Christin Klara verschaut hat und dann nehmen die Dinge ihren Lauf. Der Rabbiner muss schließlich einen Golem erschaffen, einen künstlichen Menschen, Roboter und Superheld in einem. Diese melancholische Beziehungsballade wird durch zahlreiche Illustrationen von Hana Puchová bebildert, einer Malerin mit surrealen Stilelementen. Marek Toman ergänzt den Band mit einem Anhang, der einen Einblick in das jüdische Leben, die Folklore und die Entwicklung der Golem-Legende bietet. Der Prager Golem wurde 2019 für den bedeutendsten tschechischen Literaturpreis Magnesia Litera nominiert und richtet sich sowohl an Jugendliche als auch an Erwachsene.
Autorenportrait
Marek Toman, Marek Toman, geboren 1967, studierte Philosophie, arbeitete beim Tschechischen Radio und als Diplomat in Estland und Ungarn. Als Romancier, Dichter und Übersetzer widmet er sich leidenschaftlich der jüdischen Kultur - der Kultur seines Vaters, den er früh im Leben verlor. Das gemeinsame Thema seiner Bücher sind die Beziehungen zwischen den Generationen.