Beschreibung
Manuel Gluckstein wurde 1947 in Österreich geboren. Sein erstes Zuhause war ein Flüchtlingslager: das DP-Camp Bindermichl in Linz. Seine Eltern hatten sich dort nach ihrer Befreiung aus dem Konzentrationslager Mauthausen im Mai 1945 wiedergetroffen. Als er drei Jahre alt war, emigrierten sie nach Argentinien. In Buenos Aires versuchten sich die Eltern ein neues Leben aufzubauen. Die 1970er Jahre in Argentinien waren eine Zeit des Aufruhrs. Manuel Gluckstein schloss sich einer Studentengruppe an und wurde politisch aktiv. Er verliebte sich in Marta, die Revolutionärin, und begann doch eine Beziehung mit Ana. Und während er noch an die Möglichkeit einer besseren Welt glaubte, brach diese zusammen. Am 24. März 1976 putschte das Militär. Seine Gruppe flog auf. Er und Ana landeten im 'Pozo'. Kurz danach wurde sie einfach 'weggebracht'. Danach sollte nichts mehr je so sein wie davor. Als sich mehr als drei Jahrzehnte später plötzlich die Möglichkeit auftut, seinen Folterer zur Rechenschaft zu ziehen, steht er vor der Entscheidung seines Lebens. Was muss er tun, um der Erinnerung gerecht zu werden und dennoch endlich vergessen zu können?
Autorenportrait
Christian Dürr, arbeitet seit vielen Jahren für die KZ-Gedenkstätte Mauthausen und ist Kurator der dortigen Dauerausstellungen. Als Research Fellow am Centro de Estudios sobre Genocidio der Universidad Nacional de Tres de Febrero in Buenos Aires beschäftigte er sich mit Zeugnissen von Überlebenden der geheimen Folterlager während der argentinischen Militärdiktatur. Zahlreiche wissenschaftliche und journalistische Artikel zu den Themen Erinnerung, Nationalsozialismus und argentinische Militärdiktatur. Die Befreiung oder Marcellos Ende ist sein Romandebüt.