Während die Ungleichheit in Europa noch relativ wenig sozialen Sprengstoff birgt, hat sie in den Schwellenländern und den Entwicklungsländern bereits unerträgliche Ausmaße erreicht - mit unabsehbaren Folgen. Aus der Perspektive eines "BRICS"-Staates zeichnet Ricardo Antunes die verheerenden Auswirkungen nach, die der Cocktail aus radikalem Kapitalismus und Covid-19-Pandemie anrichtet. Brasilien liegt gewissermaßen im "Sandwich" zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern.

Ricardo Antunes *1953, ist ordentlicher Professor für Soziologie an der Universidade de Campinas, Brasilien und Professor an der Schule der MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra, Brasilien) und arbeitet mit Gewerkschaften und sozialen Bewegungen in Brasilien, Lateinamerika und Europa zusammen.