Beschreibung
Was ist ein >richtiger Mann<? Was sind überhaupt >Männer< und was sind >Frauen<? Die vorliegende Untersuchung geht diesen Fragen nach, indem sie als Frauen verkleidete und schwangere Männerfiguren in deutschsprachigen Erzähltexten des 13. Jahrhunderts beleuchtet und mit Theoremen der amerikanischen Philosophin Judith Butler konfrontiert. Da >weiblich< markierte Männer nicht auf eine literarische Gattung beschränkt sind, sondern in unterschiedlichen Gattungskontexten wie Heiligenlegenden, weltlichen Verserzählungen und Romanen auftauchen, gilt das Augenmerk nicht nur Fragen nach der Konstruktion des Geschlechterverhältnisses und der Beziehung zwischen Körper, Identität und Begehren, sondern auch den poetologischen Funktionen der Geschlechterentgrenzung im jeweiligen Erzählzusammenhang.