Josef Gabriel Rheinberger / Sämtliche Werke: Die sieben Raben op. 20
Gesamtausgabe Band 11, Dt/engl/frz, Josef Gabriel Rheinberger / Sämtliche Werke
Rheinberger-Archiv Vaduz, Josef /
Erschienen am
01.03.2006, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Zur Komposition seiner ersten Oper wurde Rheinberger durch den großen Aquarellzyklus Von den Sieben Raben des Malers Moritz von Schwind (1804-1871) angeregt, mit dem er freundschaftlich verbunden war. Das Libretto von Franz Bonn (1830-1904) folgt im Wesentlichen der in diesen Bildern dargestellten Version, weniger dem gleichnamigen Grimmschen Märchen. Am 23. Mai 1869 fand unter der Leitung des Komponisten die erfolgreiche Uraufführung am Königlichen Hof- und Nationaltheater in München statt. Nach der zweiten Aufführung in München am 8. September 1869 schrieb die Augsburger Allgemeine Zeitung: Der Zauberreiz des Märchens, seine stimmungsvolle Einfachheit und tiefe Empfindung wusste der Komponist mit großem Geschicke zum Ausdruck zu bringen und die lyrischen Stellen der Oper sind die glücklichsten Beweise für Rheinbergers Talent. Möglicherweise wurde Engelbert Humperdinck, der von 1877 bis 1879 Schüler Rheinbergers in München war, durch Die sieben Raben zur Komposition seiner Märchenoper Hänsel und Gretel (1893) angeregt, die die Gattung dann zu großem Erfolg führte.
Autorenportrait
Der aus Vaduz in Liechtenstein stammende Josef Gabriel Rheinberger war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Größe von europäischem Rang: Gesucht als Kompositionslehrer und geschätzt als Komponist, war der Professor am Münchner Konservatorium und bayerische Hofkapellmeister prägend für eine Generation von Musikern. Trotz hoher musikalischer Qualitäten gerieten allerdings viele seiner Werke nach seinem Tod im Jahre 1901 in Vergessenheit. Im Bewusstsein blieb Rheinberger vor allem als Komponist von Orgelmusik und von geistlichen Werken, darunter sein berühmtes Abendlied Bleib bei uns op. 69,3. Heute jedoch erklingen zunehmend auch wieder die weniger bekannten Teile seines Werkes, wie die Kammermusik, die weltliche Chormusik oder die Klavier- und Orchestermusik - eine Entwicklung, die nicht zuletzt auf die Veröffentlichung seines Schaffens in den Bänden der Gesamtausgabe und zahlreichen Einzelausgaben des Carus-Verlags zurückzuführen ist.