Die Gedichte von Jahn Finkas wirken auf den ersten Blick nur schwer zugänglich, fast sperrig aufgrund ihrer Verschlüsselungen und der expressiven, manchmal fast dadaistisch anmutenden Sprache. Aber lässt man sich auf diese ganz eigene Sprache ein, ja von ihrer Virtuosität umfangen, eröffnen sich ironisch hinterfragende Blicke auf vermeintliche Wichtigkeiten und Ideale unserer heutigen Zeit, die geprägt ist von Schnelllebigkeit, von der verklärenden Überhöhung von Banalitäten und der Oberflächlichkeit so mancher menschlichen Beziehung. Dem entgegengesetzt sind die feinfühligen Beobachtungen und fast meditativen Beschreibungen von Orten und Landschaften, von uns umgebender Natur, von aufrichtigen Gefühlen. Da gelingt es mancher Wortschöpfung, eine sehr berührende, gleichnishafte Atmosphäre zu schaffen. Und inmitten dieser Pole kämpft der Faktor Mensch um seine ganz eigene Balance, lernt, auf seine Empfindungen zu horchen und zu vertrauen, lernt, seine Sicht zu schärfen, um Wege annehmen und gehen zu können.

Jahn Finkas wurde 1960 im Ruhrgebiet geboren. 'Die Poesie dort steckte in Taubenschlägen und Kokereien'. Seit über 30 Jahren lebt Jahn Finkas in einem Bauernhaus von 1857 in Süddeutschland - 'dort steckt die Poesie in der Natur'. Seit 1988 publiziert er Gedichte unter selbigem Pseudonym. Im normalen Leben war, bzw. ist er Schauspieler, Deutschdozent, Paketdienstfahrer, Sprach- und Familientherapeut. Sein letzter Gedichtband '5ÜNFBLATT' ist im ATHENA-Verlag erschienen. Aktuell arbeitet er an einem Essay über die 'Unverwandtheit vor dem Konkreten'.