Beschreibung
Die Psychotraumatologie ist dabei, eine eigene Fachdisziplin zu werden. Zu Krankheitsbildern und zu Therapieverfahren liegen bereits klinisch erprobte Konstrukte und Ansätze vor. Es wird aber immer deutlicher, dass die Psychotraumatologie jenseits ihrer klinischen Anwendbarkeit eine historisch und kulturtheoretisch relevante Perspektive darstellt. Wenn in der Psychotraumatologie die Folgen von Gewaltereignissen auf den menschlichen Organismus thematisiert werden, stellt sich sehr bald die Frage nach den Folgen von Gewalterfahrungen für kulturelle Phänomene, wie Werteorientierungen, aber auch für die Folgen sozialer Einrichtungen, wie Bildungssysteme, Versicherungssysteme, Gesundheitsversorgungssysteme, politische Strukturen usw. Das Buch bietet eine interessante, weiterführende Zusammenfassung der neuesten Überlegungen und Ergebnisse auf dem Gebiet der Psychotraumatologie.
Autorenportrait
Günter H. Seidler, Dr. med., ist Nervenarzt und Arzt für Psychotherapeutische Medizin. Er lehrt als Privatdozent Psychotherapie und Psychotherapeutische Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Dort leitet er eine Sektion für Psychotraumatologie. Publikationen im Psychosozial-Verlag: Das Ich und das Fremde, 2002; Hysterie heute, 2002; Seidler et. al.: Aktuelle Entwicklung in der der Psychotraumatologie, 2003. Wolfgang U. Eckart, geb. 1952, ist Professor für Geschichte der Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Lehrstuhl für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover; seit 1992 Ordinarius für Geschichte der Medizin in Heidelberg. Mit Beiträgen von: Günter H. Seidler, Heinz Schott, Esther Fischer-Homberger, Wolfgang U. Eckart, Dieter Nitzgen, Harald Weilnböck, Karla Misek-Schneider, Christine Künzel, Jerry S. Piven, Hans-Jürgen Wirth, Ulrich Venzlaff