Beschreibung
Wie zufällig lernt Eva auf einem Studentenball Andreas kennen. Eine kurze, intensive und unvergessliche Begegnung - aus der eine große, einzigartige Liebe erwachsen wird.Durch die persönlichen, aber auch gesellschaftlichen Verhältnisse der Nachkriegszeit bleiben sie sich lange Zeit nur durch Briefe verbunden. Doch immer wieder finden sie Mittel und Wege, sich zu sehen und sich ihrer Liebe zu versichern - obwohl sie weit voneinander entfernt leben.Eine Liebesgeschichte, die mit all ihren Höhen und Tiefen für die Erfahrungen einer ganzen Generation steht, deutsch-deutsche Geschichte streift, im privaten Familienglück endet und zuletzt einen großen letzten Beweis erbringt, als Eva den schwer erkrankten Andreas pflegt.
Autorenportrait
Eva Anders wurde in der Seehafenstadt Emden geboren und absolvierte ein Fremdsprachenstudium, das sie mit dem Dolmetscher-Diplom abschloss. Später war sie mit Hingabe Ehefrau und Mutter und aus Überzeugung Heilpraktikerin. Zwölf Jahre hat sie mit aller Liebe ihren querschnittsgelähmten Mann gepflegt. Auch um ihm und ihrer Liebe ein Denkmal zu setzen, schrieb sie dieses Buch. Eva Anders lebt in Ostfriesland.
Leseprobe
Ich saß im Zug auf dem Weg von Hamburg nach Kiel. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust, zu dem Studentenball zu gehen, aber fürs Aussteigen war es viel zu spät. Der Familienclan glaubte, mir mit dieser Idee eine Freude zu machen. Mein Bruder war Mitglied einer Studentenverbindung und hatte mich auserkoren, mit seinem besten Freund Dietmar diesen Ball zu besuchen.Als ich in Kiel ankam, holte er mich vom Bahnhof ab. Langsam wanderten wir zu seiner Studentenbude und gönnten uns erst einmal eine Tasse Tee. Wir redeten so viel, dass ich plötzlich nur noch sehr wenig Zeit hatte, mich für den Ball hübsch zu machen. Zwei Ballkleider hatte ich zur Auswahl mitgenommen. Die Entscheidung zwischen beiden wurde zu einem richtigen inneren Kampf, weil ich mich in keinem der Kleider wohl fühlte. Auch die Meinung meines Bruders half mir nicht. Wie sollte er das als Mann auch beurteilen? Dann setzte sich aber mein Dickkopf durch, und ich zog kurzentschlossen wieder ein ganz normales Alltagskleid an. Es hatte einen Stufenrock, der mit dem darunter getragenen Petticoat sehr hübsch aussah. Die Strümpfe ließ ich weg, trug aber sehr schicke Pumps. Mein langes Haar band ich zu einem Pferdeschwanz. So gefiel ich mir wieder: ganz junges Mädchen und nicht so unnatürlich "aufgedonnert".Pünktlich holte mich Dietmar ab. Es war ein für den hohen Norden besonders lauer Abend. Der Kieler Yachtclub lag sehr idyllisch an der Förde, und als ich den großen Festsaal sah, fand ich plötzlich doch Gefallen an dem Gedanken, bald zu tanzen. Als ich mit Dietmar kurz darauf am Tisch saß und meine Blicke über die anwesenden Herren schweifen ließ, fand ich aber keinen auf Anhieb attraktiv. Dann aber fiel mein Blick ins Foyer... und da stand er plötzlich: groß und lebendig, umringt von einigen älteren Herren. Als hätte er meinen Blick gespürt, drehte er sich um und schaute direkt zu mir herüber. Als die Tanzmusik begann, stand er binnen Sekunden vor mir und bat höflich um den ersten Tanz. Alles schien auf einmal wie verzaubert. Wir ließen keinen Tanz aus, es hatte sofort ganz heftig zwischen uns gefunkt. Zu Rock and Roll wirbelten wir bis zum frühen Morgen über die Tanzfläche. Ich wusste nicht viel mehr von ihm als seinen Namen: Andreas. Und doch wusste ich, ahnte ich, dass sich gerade mein Leben veränderte.
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