Beschreibung
Gerade hat Anja Kleemann zusammen mit ihrem Mann, den zwei Kindern, Schwiegereltern und Oma ein sanierungsbedürftiges Mehrfamilienhaus bezogen, das als Generationenhaus dienen soll. Die gelernte Radiologie-Assistentin macht sich voller Tatendrang an diese Aufgabe, muss aber feststellen, dass ihr Mann sich völlig verändert. Sie weigert sich, das Offensichtliche zu akzeptieren: Ihr Mann betrügt sie mit einer anderen Frau. Als er ihr das gesteht, ist sie verletzt und verzweifelt, versucht trotzdem für ihre Kinder Haltung zu bewahren. Bis sie die nächste Katastrophe ereilt: die Diagnose Brustkrebs. Wie sie sowohl dem Kerl als auch dem ollen Krebs den Kampf ansagt und diesen letztlich gewinnt, beschreibt Anja Kleemann witzig und spannend, aber nie rührselig-sentimental. Ein tolles Buch von einer tollen Frau das anderen Brustkrebspatientinnen Mut machen kann oder auch Angehörigen von Krebskranken zeigt: Es ist möglich, das Schicksal als Chance zu verstehen.
Autorenportrait
Anja Kleemann lebt zusammen mit ihren 12 und 9 Jahre alten Söhnen in Hagen, wo sie als Medizinisch-Technische-Radiologie-Assistentin arbeitet. 2009, im Alter von 36 Jahren, wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert. Nach Ablauf von Operation, Chemotherapie und Bestrahlung ist sie heute gesund. Sie kümmert sich um die beiden Kinder und geht wieder mit Freude ihrem Beruf nach.
Leseprobe
Es ist der 21. September 2009, ein Montag, der es in sich hat. Ich habe endlich das Date, auf das ich fast zwei Jahre gewartet habe. Ich bin so aufgeregt bei dem Gedanken, heute Abend mit meinem "Mr. Big" ein Bier trinken zu gehen. Den ganzen Morgen überlege ich, was ich anziehen soll. Als ich vor dem Spiegel stehe, merke ich, wie ich gerade das typische Frauen-Klischee bediene, und muss lachen. Vormittags habe ich noch einen kleinen Termin bei meinem Gynäkologen, da mich diese blöde Zyste in der linken Brust doch mächtig stört. Der Arzt setzt den Schallkopf auf. Dann folgen die gruseligsten Schrecksekunden meines Lebens. Er wechselt die Farbe des Monitors, und ich spüre genau, dass etwas ganz Ernstes in der Luft liegt. Ein Blick auf den Monitor verrät auch mir, dass da keine glatt umrandete Zyste erscheint. Ein ungefähr drei Zentimeter großer Tumor guckt mich an. Das Gefühl, das mich in dieser Minute fest umklammert hält, kann ich nicht in Worte packen. Ich weiß nur: Es geht hier um mein Leben. Mir wird heiß und kalt, meine Knie zittern und mein Puls rast. Der Arzt erklärt mir ganz genau, dass ich jetzt in die radiologische Praxis zur Mammographie muss, mit den Aufnahmen anschließend wieder zu ihm und dann direkt ins Krankenhaus gehen soll. Das Ding muss raus, sofort. Doch ich höre seine Stimme gar nicht mehr. Um mich herum wird alles leise, ich sehe ihn sprechen, aber mein Geist ist woanders. Ich ziehe schnelle Runden durch den Untersuchungsraum. Nur raus hier. Wo ist der verdammte Ausgang?
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