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Substantialität und Personalität

Philosophie der Person in Antike und Mittelalter

Erschienen am 01.12.2004
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783897851702
Sprache: Deutsch
Umfang: 202
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Neuzeitliche Theorien der Person gehen zumeist von Personmerkalen aus, die unmittelbar aus der Selbsterfahrung und der gegenseitigen Anerkennung gewonnen sind. Weitergehende seinsphilosophische Begründungen, wie sie etwa für den von Boethius entwickelten substanzontologischen Personbegriff kennzeichnend sind, gelten als unausweisbar (John Locke, Immanuel Kant) oder aber als kategorial verfehlt (Max Scheler, Martin Heidegger). Als Konsequenz aus dem Metaphysikverzicht neuzeitlicher Persontheorien wird dann nicht allein die Identität von Personen in der Zeit als auch die durchgehende Identität von Menschsein und Personsein zum Problem - oder zu einer erwünschten Option in der bioethischen Diskussion (Michael Tooley, Peter Singer). Die vorliegende Studie untersucht ausgehend von dieser Problemlage die Frage, in welcher Weise Selbstbewußtsein, Relationalität und Identität als Personmerkmale grundlegend für das Verständnis menschlicher Personalität in Antike und Mittelalter gewesen sind. Ansatzpunkte bieten hier bereits die Diskussion um das Personverständnis in der altgriechischen Literatur wie auch die politische Philosophie Platons. Schwerpunkte der Untersuchung sind die Grundlegung der politschen Philosophie und der Psychologie des Aristoteles in seiner Metaphysik und die christologischen Schriften des Thomas von Aquin im Anschluß an die kritische Rezeption des boethianischen Personbegriffs bei Richard von Sankt Viktor und Bonaventura. Mit dem Nachweis, daß die relevanten Personmerkmale als im Begriff einer Substanz eingeschlossen zu denken sind, wird ein kohärentes Gegenmodell zu neuzeitlichen Persontheorien begründet, das die Identität von Menschsein und Personsein einschließt.

Autorenportrait

Berthold Wald geb. 1952, Studium der Philosophie, Germanistik und Kath. Theologie in Freiburg und Münster. Promotion (1976) und Habilitation (2002) in Philosophie in Münster. Seit 2002 Professor für systematische Philosophie an der Theologischen Fakultät Paderborn. Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Ethik, Philosophie des Mittelalters, Philosophie der Person.

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