Beschreibung
Das Buch ist ein zentraler Beitrag zur Technikgeschichte und Diskussion um die Folgen globaler Technisierung. Statt der Formveränderung von Materialien sind darin die Stoffe und ihre Umwandlung in den Vordergrund gestellt. Von der Urgeschichte bis zur Industrialisierung wird die Genese der Verfahrenstechniken geschildert, mit denen der Mensch Rohstoffe gewann und umwandelte. So entsteht aus Erz Metall, aus Silikaten Keramik, aus Tierhaut Leder usw. Geschichte stellt sich aus dieser Perspektive als Geschichte der Stoffströme und Stoffumwandlungen dar. Dabei hat sich der Autor die Aufgabe gesetzt, die Auswirkungen der Technologie auf Alltag und Umwelt zu analysieren. Indem sie die langwierige historische Entwicklung gleichsam als Langzeitversuch sieht, eröffnet diese Technologiegeschichte neue Perspektiven für die Gegenwart. Die vielgestaltigen Prozesse der Technologiegeschichte durch das regionale Fenster Bayerns in den Blick zu nehmen, bietet sich schon deshalb an, weil hier bemerkenswerte Beiträge zur Entfaltung der Chemie als Stoffwissenschaft geleistet worden sind. Vor allem aber macht die Wahl einer zentralen europäischen Region als Resonanz- und Verhandlungsraum das Thema überschaubar. Auch aufgrund seiner Anschaulichkeit ist das Buch für einen weiten Kreis historisch und ökologisch interessierter Leser fesselnd.
Autorenportrait
Professor für Geschichte an der Fachhochschule München. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Technik, Technologie- und Wirtschaftsgeschichte.